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Jack Slater: Extinction Aftermath

Stil: Death Metal

Cover: Jack Slater: Extinction Aftermath

Schon nach dem Erstkontakt mit dem Cover könnte man ins Grübeln kommen - JACK SLATER so ganz ohne Blutwurst? Man möge zurückdenken, denn genau damit hatten die Jungs auf den letzten drei Alben versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Unnötig eigentlich, nebenbei bemerkt, unnötig, denn Musik spricht ja bekanntlich für sich. Man stecke nur mal – um einen Hinkebeinvergleich bildhaft zu machen – zwei Bands wie DEEDS OF FLESH und SANATORIUM in eine Schublade und sofort wird klar, da passt etwas nicht...

Aber zur Tat: „Extinction Aftermath“ ist rein musikalisch eine deutliche Entwicklung der JACK SLATER, wie wir sie kennen. Technisch versiert, interessant und verspielt von den Arrangements her. Durch die individuellen Vocals von Horn auch weiterhin sehr schnell wiederzuerkennen. Das Bild wirkt insgesamt durch den Verzicht auf pubertären Gore und Porn viel erwachsener und könnte inzwischen auch Leuten gefallen, die bei plakativen Death-Grind-Bands sofort die Augen verlieren. JACK SLATER sind nicht nur musikalisch gereift, sondern haben auch ihre textlichen Kinderschuhe abgelegt, was sie um einiges sympathischer macht.

Bereits auf den letzten Platten hatte die Band spieltechnisch einen hohen Anspruch an sich selbst an den Tag gelegt und wird diesem auch dieses Mal mehr als gerecht. „Extinction Aftermath“ zeigt sich sehr vielseitig – man stelle nur mal einen Dampfhammer-Track wie 'Matyr' neben einen für Bandverhältnisse fast ruhigen Song wie 'Funkenflug'. Die Bandbreite ist weit und es gibt vom an NECROPHAGIST erinnernden Frickelriff bis zum straighten Mosh-Batzen einfach alles. Die Mischung stimmt, es kommt niemals Langeweile auf. Horn und Co. machen aber auch niemals den Fehler, sich zu übernehmen und versinken nicht im High-Tech-Gewirr aus Riffs ohne roten Faden.

FAZIT: JACK SLATER haben hier spielend alles bis dato Dagewesene getoppt. Saxophon-Einlagen sucht man diesmal zwar vergebens, aber die bandurtypische Art zeichnet sie schon in der deutschen Death Metal-Szene aus und walzt unerbittlich alles nieder, was sich ihr in den Weg stellt. Mit diesem Album fordert die Band ihre Fan-Gemeinde erstmalig auf, sie wirklich ernst zu nehmen und das sollte man auch tun. Starke, verdammt gut produzierte Platte, die in einem übersättigten Genre klar zu überzeugen weiß.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.03.2010

Tracklist

  1. Pheromon
  2. Dysthymia
  3. Martyr
  4. Funkenflug
  5. Happy Hour
  6. Omniscience
  7. 4 8 15 16 23 42
  8. Konstrukt
  9. Resser Frednik
  10. Extinction Aftermath

Besetzung

  • Bass

    Chris

  • Gesang

    Horn

  • Gitarre

    Kevin, Robert

  • Schlagzeug

    David

Sonstiges

  • Label

    Unundeux Records

  • Spieldauer

    34:12

  • Erscheinungsdatum

    26.02.2010

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