Ob man es nun Alternative, Post-Sonstwas, Rumpelstilzchen, Horst oder Vanessa-Jacqueline nennt, ist ziemlich egal, denn primär ist das, was das neuseeländische Trio auf „Vilayer“ kreiert hat, nichts weiter als beklemmend schönes Klanggut, intensiv und hypnotisch, zwischen Massivität und Fragilität alternierend.
Sofern man die alten ISIS liebt und auch MOGWAI und Konsorten zu seinen Favoriten zählt, passen auch KERRETTA wunderbar ins Beuteschema, denn auch dieses Musikerkollektiv, das ausschließlich instrumental unterwegs ist, versteht es, spannende, sich steigernde Songs zu schreiben, die mit wahnsinnig vielen Details, immenser Emotionalität und enormer Tiefe die Seele des Hörers gefangen halten.
Acht Songs lang wird gezeigt, wie viel man aus meistens einem Grundthema machen kann, ohne dass die Spannung in sich zusammenfällt, und dank des edlen Masterings von Bob Weston (SHELLAC) stimmt auch die klangliche Dynamik, welche die der Kompositionen wunderbar betont.
FAZIT: Auch wenn der Begriff so ausgenudelt ist wie das 25 Jahre alte Lieblings-Bandshirt, so passt keiner besser besser zu „Vilayer“ als das berühmte Kopfkino. Und dieser „Film“ ist der beste, der derzeit in diesem Genre läuft.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.06.2010
Golden Antenna
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11.06.2010