Dass es zwischen tocotronischer Hornbrillen-Pullunder-Tonkunst, möchtegern-dickklötigen ONKELZ-Verschnitten, RAMMSTEIN, Deutschpunk und Silberjulilärm noch ganz andersartige deutschsprachige Rockmusik gibt, wird häufig und gerne übersehen – zu Ungunsten solcher Bands wie LEILANAUTIK.
Dieser Hamburger Vierer, der eher in alternativen Regionen unterwegs ist, geht wunderbar unverkrampft an sein Werk. Besonders hervorstechend ist hierbei allerdings die enorme Kreativität, die fast schon progressive Züge annimmt und durch die ungeheure Musikalität der Jungs um Sänger Martin zu hundert Prozent ausgespielt wird. In der Presse werden bezüglich der Inspirationen immer wieder THE POLICE und RIO REISER genannt, doch sollte man dies nicht als ein „die klingen genau wie“ interpretieren, denn das ist totaler Humbug. Eher sollten diese Nennungen als die Bestimmung zweier Farben auf einer bunten Palette verstanden werden.
FAZIT: Anfangs wirkt „Unser schöner Realismus“ anhand eigenwilliger Melodien noch etwas sperrig, doch recht bald entfalten die mit intelligenten Texten versehenen Stücke eine Eingängigkeit und Direktheit, die, sofern man keine Ressentiments gegenüber deutschsprachiger Musik hegt, den Hörer recht schnell zu vereinnahmen in der Lage ist.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.10.2010
TC
Martin, Stephan
Stephan
Florian
Rhinozorro
42:13
08.10.2010