„Pathogen“ ist das zweite Album dieser polnischen Band, die sich eigentlich im Grenzbereich zwischen Power Metal und melodischem Thrash bewegt, aber es überwiegt letztlich die gemäßigte, melodiöse Seite.
Die acht Songs sind durchweg im Midtempobereich angesiedelt und werden von zwei wesentlichen Merkmalen entscheidend geprägt. Zum einen durch das sehr melodische Spiel des Gitarristen Mike Kostrzynski, zum anderen durch das heisere Gebell des früheren Rhythmus-Gitarristen der Band Radek Radek Pólrolniczak, welches sich leider mit fortschreitender Spieldauer des Albums als zunehmend eintönig und wenig variabel herausstellt. Man könnte die Musik insgesamt als eine langsamere und etwas hüftsteife Version der CHILDREN OF BODOM beschreiben. Allerdings erreichen MADE OF HATE die spielerische und kompositorische Klasse der erfolgreichen Finnen bei Weitem nicht. Dabei hat Mike Kostrzynski ein paar wirklich schöne Melodien auf Lager, aber a) sind sie halt nicht besonders originell und b) werden sie fast immer durch den mäßigen Gesang wieder zunichte gemacht, was insbesondere bei „Lock'n'load” der Fall ist. Das Grundgerüst der Songs, sprich Riffs und Rhythmusarbeit, kommen durchweg über biederes Mittelmaß nicht hinaus. Als Anspieltipps eigenen sich am besten die beiden guten Opener „Friend“ und „Russian Roulette“.
Der Sound auf „Pathogen“ klingt etwas zu dumpf, ist aber sicher kein Beinbruch. Das Computer-Cover wirkt nicht eben begeisternd.
FAZIT: Der wesentliche Pluspunkt auf „Pathogen“ ist die melodische Gitarrenarbeit, in den Bereichen Gesang und Songwriting besteht hingegen noch erhebliches Verbesserungspotential. Genre-Fans könnten aber duchaus mal ein Ohr riskieren.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.08.2010
Jarek Kajszczak
Radek Pólrolniczak
Mike Kostrzynski
Tomek Grochowski
AFM Records
37:34
27.08.2010