Dreizehn Jahre lag die polnische Thrash/Death Formation MAGNUS auf Eis, nachdem sie in den späten 80ern diverse Demos und in den 90ern auch drei Alben veröffentlicht hatten. Nun sind die Jungs zurück, sehen genau so unverwüstlich aus wie anno dazumal, und ballern los, als seien gerade mal ein paar Tage ins Land gezogen.
Ich meine das ganz im Ernst: Was sich auf „Acceptance of Death“ abspielt, ist ein richtig feines Stück Oldschool Thrash/Death Metal. Hier werden keine Kompromisse eingegangen, keine Gefangenen gemacht, und am Allerwenigsten wird sich hier irgendwelchen modernen Sounds angebiedert; keiner der Songs ist länger als 4 Minuten, und von der Ersten bis zur Letzten Minute wird erbarmungslos geknüppelt, bis der Arzt keinen Grund mehr hat zu kommen, weil nichts mehr übrig ist als blutiger Brei.
Die leicht verwaschene Produktion ist dem Albumsound eher zuträglich als störend, denn das Bisschen Soundmatsch passt hervorragend zum Charakter der Musik, und unterstützt dabei gerade die Rhythmusfraktion und die fiesen, dissonanten Riffs in ihrer Wirkung. Auch die tiefen Vocals von ROB BANDIT kommen so schön zur Geltung. Ich meine, vielleicht bin ich auch nur von den klinischen Produktionen genervt, die man im Moment überall zu hören bekommt, aber ich finde diesen völlig unmodernen Mix sehr viel charmanter. Dem geneigten Deathcoreler wird die Produktion aber vermutlich weniger gefallen.
Zwei Dinge sollten noch hervorgehoben werden: Erstens, die Soli sind erstklassig. Genau das richtige Menge Frickel- und Feedbackchaos, um dem bassigen Sound einige Farbtupfer zu verleihen. Zweitens, so Oldschool die ganze Sache auch ist, hat „Acceptance of Death“ doch die ein oder andere Überraschung zu bieten. Da taucht dann verschiedentlich mal ein unerwarteter Break auf, und „When You Lie 6 Feet Under“ bietet sogar ein Windspiel, noch dazu so interessant in den Mix eingebettet, dass ich mich nicht nur das Erste mal gefragt habe, ob gerade mein Telefon klingelt. Witzige Sache.
FAZIT: Ja, Magnus haben mich mit „Acceptance of Death“ völlig überzeugt, wie wahrscheinlich schon deutlich geworden ist. Ein klasse Death/Thrash-Album voller Energie und dissonanter Epik, das richtig Spaß macht. Wenn es überhaupt was gibt, über dass ich mich beschweren könnte, dann allerhöchstens, dass das Album mit seinen 38 Minuten recht kurz ist, und das etwas alberne Cover. Aber auch das ist Oldschool, und gehört irgendwie dazu.
Anspieltipp: Das bereits oben genannte „When You Lie 6 Feet Under“
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.08.2010
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38:11
15.09.2010