Die Geschichte von MALEFICIO aus Schweden reicht zurück bis in das Jahr 1990.
Ab dem darauffolgenden Jahr veröffentlichten die Band insgesamt 18 Demos bis 2008 endlich das Full-Length-Debüt „Under The Black Veil“ das Dunkel der Welt erblickte.
Anschließend hatte man es aber plötzlich sehr eilig, da mit „Go To Hell“ nun bereits das Zweitwerk vorliegt.
Dem geneigten Hörer wird melodischer Death Metal geboten, der sein Herkunftsland nicht eine Sekunde verleugnen kann und stilistisch der Göteburger Schule zuzurechnen ist.
Dabei verzichtet die Band - im Unterschied zu beispielsweise späten DARK TRANQUILLITY oder IN FLAMES - auf einen übermäßigen Einsatz von Keyboards oder elektronische Spielereien. Die melodischen Elemente liefern im Wesentlichen die (Lead)-Gitarren, während Sänger Dan Soxx fast durchgehend growlt. Das wirkt beim ersten Durchgang zwar ein wenig monoton, stört aber nicht mehr, sobald sich die Riffs und Melodien erstmal im Ohr festgesetzt haben.
Neben den Genre-typischen melodiösen Passagen geht es stellenweise sehr brachial zur Sache, was aber gerade durch diesen Kontrast sehr wirkungsvoll ist.
Ab der Mitte des Albums wird das Tempo etwas herausgenommen, einige ruhige Parts („Harbringer Of Death) und sogar Klar-Gesang („In the Name of the Holy“) kommen der Abwechslung halber zum Einsatz.
Einige Ideen klingen mit zunehmender Spielzeit leider ein bisschen angestaubt, weil sie im Laufe der Jahre schon öfter in ähnlicher Form auf Veröffentlichungen der Konkurrenz zu hören waren. Aber die kompositorischen Lichtblicke überwiegen glücklicherweise.
Textlich grast man weitgehend die üblichen Death Metal Klischees ab, was lieblich klingende Songtitel wie „I´ll Piss On Your Corpse“ charmant belegen. Passt zur zwar zur Musik, aber originell geht definitiv anders.
FAZIT: Auf dem zweiten Album von MALEFICIO kann man sich über angenehm altmodischen, melodischen Elchtod freuen, der Fans von AT THE GATES, alten IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY wahrscheinlich viel Vergnügen bereiten wird.
Ein neuer Genre-Meilenstein ist „Go To Hell“ sicher nicht geworden, aber ein durchaus hörenswertes Album auf jeden Fall.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.01.2010
Daniel "Soxx" Johannesson
Daniel "Soxx" Johannesson
Mikael Fredriksson, Big Tore
Mikael Fredriksson
Peter Derenius
Apollon / Painkiller Records
35:08
13.10.2009