“Safe” ist bereits das 7. Album der dänischen Band MANTICORA, die sich ein bisschen anhört, wie eine etwas weniger melodische und bombastische, dafür aber deutlich knackigere Ausgabe von BLIND GUARDIAN, was insbesondere in den stimmlichen Ähnlichkeiten zwischen Lars F. Larsen und Hansi Kürsch begründet liegt. Bei den ruhigeren, getragenen Passagen kommt außerdem eine leichte Ähnlichkeit mit den leider viel zu früh verblichenen Thrashern von DEPPRESSIVE AGE hinzu, wenn MANTICORA auch etwas weniger abgedreht und leichter zugänglich klingen. Im Vergleich zu dem mir ebenfalls bekannten „8 Deadly Sins“-Album stehen die Keyboards auf "Safe" deutlich weiter im Hintergrund.
Bei eigentlich allen Songs des aktuellen Werkes kann sich der in die Zielgruppe fallende Hörer über reichlich spannende Riffs, gelungene Gesangsmelodien, eingängige Refrains, songdienliche und melodische Soli und reichlich Schmackes freuen. Selbst das 14-minütige Titelstück verbreitet keinerlei Langeweile und auch der druckvolle Sound lässt keine Wünsche offen. Das einzige Problem an Safe ist – neben der fehlenden eigenen Note - dass kein Song wirklich heraussticht. Ein, zwei „Hits“, hätten dem Album wirklich gut getan. Auf der anderen Seite gibt es aber auch keinerlei Ausfälle zu vermelden. Als Anspieltips eignen sich “In The Abyss Of Desperation” und “From The Pain Of Loss (I Learned About The Truth)” wohl noch am besten.
FAZIT: “Safe” ist ein sehr gutes Metal-Album geworden, dem es etwas an Orginalität und deutlich herrausragenden Songs mangelt, das aber Genre-Liebhaber begeistern und vor allem die bisherigen Fans der Band mit Sicherheit nicht enttäuschen dürfte.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.10.2010
Kasper Gram
Lars F. Larsen
Kristian H. Larsen, Martin Arendal
Ronni Clasen
Mads Volf
Nightmare Records
49:28
15.10.2010