Psychotische Riffs, Blastbeatmassaker und frühvoivodeske Tonintervalle sind die Hauptspielwiesen der Polen MASACHIST, die sich aus Ex- und Noch-Mitgliedern von VESANIA, VADER, DIMMU BORGIR, AZARATH, YATTERING, NEOLITHIC, ROOTWATER, SHADOWS LAND zusammensetzen. Doch hier kaschiert Namedropping ausnahmsweise mal keine fehlende Qualität, denn in ihrem Gebiet kann man MASACHIST zu keiner Zeit Kompetenz absprechen.
Mit einem schön basslastigen aber dennoch klaren Sound hämmert das Quintett neun Songs, von denen sich zwei bereits auf der 2007er Promo-CD befanden, zu 95% in Überschalltempo daher, sodass in kaum mehr als einer halben Stunde Sense ist, und anhand der Intensität, mit der Pig und seine Hintermänner agieren, reicht diese Zeit auch völlig aus, um eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen und dem Hörer blutende Ohren zu bescheren. Daher sei empfohlen: Immer Tupfer vor dem Hörgenuss bereit legen.
Klar, viel Variabilität ist auf „Death March Fury“ nicht unbedingt vorhanden, was gerade bei Fans, die weniger auf Gebolze nach Reinheitsgebot stehen, zu Ermüdungserscheinungen führen kann, aber wer einfach mal nur eine saftige Abreibung der Marke „HATE ETERNAL meets Highspeedversionen von MONSTROSITY und SINISTER“ über sich ergehen lassen will, ist mit dieser Scheibe hervorragend bedient.
FAZIT: Außer den stark getriggerten Drums, die leider seit deutlich über zehn Jahren selbstverständlich geworden sind, kann man nichts an „Death March Fury“ ernsthaft kritisieren. Voraussetzung ist eben lediglich, dass man auf Dauer-Turbo-Gebolze gut kann.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.03.2010
Heinrich
Pig
Thrufel, Aro
Daray
Witching Hour Productions
32:27
26.02.2010