Gegründet im Staate Georgia in den USA haben MASERATI ihr zweites Album "The Language of Cities" zwei Jahre später auf Kindercore Records herausgebracht. Sie spielen Post Rock und haben sich für ihre Platte "The Language of Cities" vielerlei vorgenommen, nicht zuletzt durch die Assoziationen, die durch Bandname und Albumtitel geweckt werden. Vorneweg gesagt, MASERATI sind kein Speed Metal, kein Thrash, Grindcore oder Speed Rock; nein, sie sind Post Rock und damit durchaus im langsamerem Teil der Gitarrenfraktion zu Hause. Wie bei Post Rock üblich, bauen sich die Songs gemächlich auf, kommen ihrem Höhepunkt entgegen und brechen meist relativ abrupt wieder ab. Die Band hat sich hier aber diesen typischen Überbaustil nicht nur in den einzelnen Songs zugrunde gelegt, sondern auch als Konzept ihrem Album übergestülpt. Die ersten drei Songs sind im Vergleich zu den letzten drei deutlich ruhiger und langsamer, wobei der erste Song übertrieben lange braucht, bis er überhaupt einen Gitarrenriff produziert.
Um "The Language of Cities" zu verstehen, benötigt man mehr als einen Anlauf und vor allem sollte man sich diese CD nicht zu Hause anhören, sondern im Auto auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Weg in die Stadt oder aus der Stadt, denn erst dann kann man die musikalischen Elemente, welche MASERATI anwenden, mit seinem metaphorischen Gegenstück verbinden. So sind die Songs "Language" und "Moving with Heavy Hearts" durchaus wie Fahrten durch Vororte zu verstehen, mit dem hin- und wieder eingeworfenen Riff und Drumelement wie das Haus an der Straße, die unvollständige Baustelle oder der Wasserturm am Rand des Dorfes. Die späteren Songs, v.a. "Cities" und There Will Always Be Someone Behind You" drängen in die Metropolis, bringen den Hörer an den Puls der Zeit, an die Venen der Stadt, dorthin wo der Verkehr sich abspielt und wo aus einzelnen Geräuschen ein Wall aus Ton und Klang wird. MASERATI bringen uns mitten ins Zentrum. Und lassen uns dann allein mit unseren Gedanken, mit der Musik und den Klängen die aus Bass, Gitarren, Piano und Schlagzeug kommen.
FAZIT: Ein besseres Post-Rock-Album, das nichtsdestotrotz Zeit benötigt. Zeit zum Verständnis der Musik, aber auch einfach Zeit zum Genießen. Keine Platte für kurze Momente oder den Ausflug zwischendurch. Im Auto genial, zu Hause nur nach mehrmaligen Durchlaufen anhörbar.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.05.2010
Steve Scarborough, Chris McNeal
Coley Dennis, Matt Cherry, Josh McCauley
Kindercore Records
49:55
01.05.2002