Ich erinnere mich ungern an die Zeit vor ca. 12 Jahren, in der ich eine schlechte Phase hatte, aus der mir nur täglich mehrfaches Hören von BORGNAGARs Erstling und DARK FUNERALs „Satanas Vobiscum“ langsam herausgeholfen hat. Nicht nur deshalb verehre ich beide Bands bis zum heutigen Tag, besonders DARK FUNERAL öffnete mir damals die Augen für Schwedischen Black Metal. Aber was hat das ganze nun mit NEFARIUM zu tun?
Ganz einfach, deren Drittling „Ad Discipulum“ tönt doch schwer nach eben jener DARK FUNERAL-Scheibe, ist aber vielleicht nicht ganz so kompromisslos, sondern hat durchaus auch ruhige Momente, wie beispielsweise das Ende von „The Bastard Son Of Satan“. Überwiegend aber geben die Italiener, die sich den Ex-Schlagwerker von GORGOROTH ins Boot geholt haben, ordentlich Gas und Schreddern, wobei aber ein paar ausgefallenen Ideen die durchaus vorhandene Existenzberechtigung NEFARIUMs untermauern. An vorderster Stelle ist hier sicher das fantastische „Servus Servorum Satane“ zu nennen, das zu Beginn plötzlich schwer Folk-infiziert ist und auch mit entsprechenden Instrumenten aufwartet. Auch die Sample-Passage in „Seven Whores Of Magdala“, die über ein schwebendes gleichförmiges Gitarren-Riff gelegt ist, lässt aufhorchen, ebenso wie die Nackenbrecher-Passage im Endteil des Songs. Auf deutsch: Für genug Abwechslung ist gesorgt, um nicht im Sumpf der Belanglosigkeit zu versinken.
FAZIT: Gut gemachter schwedisch orientierter Black Metal in der Nähe zu DARK FUNERAL, glücklicherweise mit genug Eigenständigkeit und Abwechslung um nicht zu langweilen. Phasenweise als echter Arschtritt, phasenweise melodiös versteht das italienische Quartett es gekonnt, den Kopf aus den stinkenden schwefelgeschwängerten Nebeln der Unterwelt emporzustrecken. NEFARIUM machen vielleicht nichts Neues, dafür machen sie Altes aber gut.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.05.2010
Vexator
Carnifex
Adventor, Carnifex
Garghuf
Agonia Records
35:18
07.05.2010