Mit wirklich großen Namen konnte der Kontinent am anderen Ende der Welt zumindest im Metal nicht aufkommen. Ob das wohl tatsächlich an der Qualität liegt? Schauen wir uns das doch mal anhand von NERVERBORN an. Mit „Decimator“ kommt bereits deren dritter Langspieler auf den Markt.
Gewalttätiges Maschinengewehrfeuer donnert auf brachiales Gebrüll von Sänger ‚Big Mak’, die Basssaiten schlabbern hörbar hinterher, die Gitarren werden verprügelt, hymnische Keyboardteppiche lockern die Stimmung, die Refrains stürmen harsch auf Melodien zu. Das klingt beim ersten Hören alles zusammen ein wenig anstrengend und will nicht so recht passen. Doch lässt man sich auf die ungewöhnliche Mischung zwischen hartem Thrash und melodischem Death ein, kristallisiert sich durchaus bodenständiges Material heraus. So ganz fruchten will die Scheibe dann allerdings doch nicht. Zu wenig Wiedererkennungswert der einzelnen Tracks lassen sie zu einem einheitlichen Brei verkochen, zu wenig Würze lässt ihn dabei zwar genießbar, aber nur bedingt schmackhaft sein.
Zum Schluss langweilt der letzte Titel „Everyone Will Pay“, der mit beinahe acht Minuten Spielzeit mit Abstand der längste ist, mit stupider Monotonie.
FAZIT: Auch mit NEVERBORN kann Australien keinen Exportschlager hervorbringen. Zwar gelingt es dem Quintett aus Perth eine Brücke zwischen sodomesken Thrash mit bodomeskem Death zu schlagen, was aber letztendlich hängen bleibt, ist trotzdem nur ein „ganz okay“.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.04.2010
Josh Harris
Chris Swayne
Matt Brennan-Jones,
Jez Devereux
Michael Vulin
Eigenproduktion
53:05
23.01.2010