Die amerikanischen Black Metaller Profanatica sind wohl weniger für ihre Musik berühmt-berüchtigt, als viel mehr für ein reichlich peinliches Bandfoto, bei dem die corpse-gepainteten und kunstblutbesudelten Herren ihre Genitalien zur Schau stellen. Das Bild dürfte wohl jeder schon mal gesehen haben, der eine Galerie mit den lustigsten Black Metal-Bildern durchgeklickt hat. Ansonsten hilft bei Interesse auch die Google-Bildersuche mit dem Bandnamen.
Nichtsdestotrotz haftet der Band ein gewisser Kultfaktor an, auch wenn man sich mit der Veröffentlichung vollwertiger Alben bisher eher zurückgehalten hat. So sind die "Disgusting Blasphemies Against God" erst das zweite Album in der 20-jährigen Geschichte von PROFANATICA, es gab aber auch noch so manche Split-, EP- und Compilation-Veröffentlichung. Stilistisch bewegt man sich im Bereich des prä-norwegischen Rumpel-Schwarzmetalls und reichert diesen besonders in der Gitarrenarbeit mit manchem Death Metal-Zitat an. Vorherrschend ist der reichlich knorrige Bass, die Drums scheppern und Paul Ledney krächzt mit ziemlich kaputter Stimme. Schaut man auf die Tracklist, so wird schnell klar, dass man sich auch weiterhin mit pubertärer Sexualblasphemie beschäftigt, was man genauso lustig, wie langweilig finden kann.
In Sachen Songwriting wird wohl niemand Großtaten erwarten, immerhin ist man um Abwechslung bemüht und lockert die Chose desöfteren mit Midtempo-Parts auf. Ansonsten regiert der stumpfe Knüppel und insgesamt bewahrt man sich einen sehr räudigen, rohen Untergrund-Charme.
FAZIT: Authentisches Gerumpel für all jene, denen Black Metal ab Mitte der 90er zu kommerziell wurde.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.09.2010
John Gelso, Alex Cox (Session)
Paul Ledney
John Gelso
Paul Ledney
Hells Headbangers
40:22
31.08.2010