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Pure Inc.: IV

Stil: Modern Metal/Alternative Rock

Cover: Pure Inc.: IV

Obwohl es mit dem weltweiten Durchbruch trotz eines alles andere als provinziellen Sounds noch nicht mal in Ansätzen geklappt hat, kann das Quartett aus der Schweiz an seinem festen 2-Jahres-Rhythmus, in dem es seine Alben veröffentlicht, festhalten. Seit dem Debüt vor sechs Jahren haben sich PURE INC. dabei stilistisch aber schon ein ganzes Stück verändert. Sie sind vom kernigen, wenn auch schon immer recht modernen Hardrock immer weiter abgerückt und bis zu "IV" eine ganze Ecke härter geworden.

Der erste Song "Once Upon A Time" überrascht bereits mit einem breiten Heavy-Riff, bevor man mit dem Einsatz des sehr an Chris Cornell erinnernden Gesangs von Gianni Pontillo wie schon auf den früheren Alben sofort wieder an SOUNDGARDEN und AUDIOSLAVE erinnert wird. Das zieht sich auch durch das gesamte Album, speziell bei den wieder etwas mehr dem Alternative Hardrock verbundenen Tracks wie "Diary Of A Suicidal Man (Open Road)", "Take Me Away" oder "Beyond The Universe" kommt man um diese Vergleiche kaum drum rum. Zuvor kratzt aber "Blood Runs Black" mit seinen Nu-Metal-Anteilen und dem teils aggressiven Gesang härte-technisch fast schon an GODSMACK-Regionen, während Tracks wie "Fading To Gray" und "F.U.C.K." mit ihren schweren Grooves einiges von BLACK LABEL SOCIETY haben. Das ist auch alles nicht schlecht, aber irgendwie sind die eigenen Konturen der Band auf dem Weg vom Hardrock zu mehr Metal doch ein wenig verloren gegangen. Gerade der Sänger ist zwar immer noch klasse, er kommt aber zwischen den tiefer gestimmten Gitarren weniger zur Geltung, als zuvor. Selbst wenn es gedämpfter und gefühlvoller wird wie bei "My Riverbed" oder "7", wissen sie nicht so recht zu überzeugen. Auch das funkig-hecktische "Sexxells" steht PURE INC. nicht. Und dass sie ganz am Ende als Hidden Track (*schnarch*) nochmal zeigen, wie hart sie tatsächlich sein können, macht mir schon etwas Angst für die nächste Scheibe...

FAZIT: PURE INC. klingen trotz ihrer unbestreitbaren Qualitäten mittlerweile wie zu viele Andere und konnten über die Jahre nicht an Relevanz gewinnen, eher im Gegenteil. Das macht sie nicht zu einer schlechten Band, aber wenn man sie zu ihren Anfangszeiten richtig klasse fand, darf man von Longplayer Nr. 4 doch schon enttäuscht sein.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.11.2010

Tracklist

  1. Once Upon A Time
  2. Blood Runs Black
  3. Fading To Gray
  4. F.U.C.K.
  5. My Riverbed
  6. Diary Of A Suicidal Man (Open Road)
  7. Number 7
  8. Take Me Away
  9. To The Rhythm
  10. Sexxells
  11. Beyond The Universe

Besetzung

  • Bass

    Hoffi

  • Gesang

    Gianni Pontillo

  • Gitarre

    Sandro Pellegrini

  • Schlagzeug

    Dave Preissel

Sonstiges

  • Label

    Brownsville Records

  • Spieldauer

    49:36

  • Erscheinungsdatum

    19.11.2010

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