Das französische Duo RAJNA geistert bereits seit 1997 durch den musikalischen Untergrund. Neben Beiträgen zum Soundtrack des Films „Barbarossa“ gehören auch Auftritte im französischen TV zu den Karrierehighlights von Jeanne und Fabrice Lefebvre, die es seit ihrer Bandgründung schon auf ganze neun Alben und viele Sampler-Beiträge gebracht haben.
Laut Eigenaussagen ist die Musik von RAJNA von DEAD CAN DANCE beeinflusst. Das mag auf die Weltmusik-Phasen dieser australischen Ausnahmeband zutreffen, doch viel offenbarer schwebt der Geist Loreena McKennitts über den zehn Kompositionen von „Offering“: Die akustische Inszenierung und Verschmelzung orientalischer, indischer und auch asiatischer Instrumente ist schon seit über 25 Jahren das Markenzeichen der rothaarigen Kanadierin. RAJNA beschreiten jedoch einen etwas anderen Weg. Die Franzosen geben sich musikalisch reduzierter, mystischer, geheimnisvoller und auch düsterer. Die hypnotische Percussion trifft auf dezent elektronische Soundnebel, welche von den traditionellen, exotischen Instrumenten angeleitet werden. Jeannes Gesang irrlichtet dabei wie ein ätherisches Wesen durch das Album, scheinbar losgelöst vom Alltäglichen, Gewöhnlichen.
FAZIT: RAJNA gehören schon lange zu den Geheimtipps aus dem weit gefassten Spannungsfeld zwischen dunkler Weltmusik und Neofolk. „Offering“ mag stellenweise (gewollt) monoton wirken, doch entwickelt das Album nach einigen Durchläufen einen ganz eigenen, meditativen Charme. Das Album kann über die Bandwebsite bestellt werden und erscheint auch mit einer Auflage von 150 Exemplaren auf Vinyl.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.03.2010
Jeanne Lefebvre
Fabrice Lefebvre (Instruments & Arrangements)
Equilibrium Music
40:43
01.03.2010