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Red Hot Chilli Pipers: Blast Live

Stil: Dudelsack-Rock

Cover: Red Hot Chilli Pipers: Blast Live

Wie heißt das, wenn sich drei Dudelsäcke und eine klassische Rock-Besetzung zusammentun und dabei nicht die mittelalterliche Schiene fahren? „Bagrock To The Masses“! Sack-Rock also, beziehungsweise Dudel-Rock mit dicken Eiern unterm Schottenrock. Die Idee ist simpel: Man bringe zusammen, was nicht zusammen gehört und vertrete seine verqueren Ideen durch eine mitreißende Live-Performance beim tobenden Volk. Die RED HOT CHILLI PIPERS blasen was Zeug hält, blasen um ihr Leben. Was jetzt nach den „Pipers At The Edge Of Porn“ klingt, ist kein schweinisches Prog-Hexenwerk, sondern ein wilder Stimmungsmix aus traditionellen Dudelsack-Songs mit straighten Rock-Klassikern. Von „We Will Rock You“ über „Thunderstruck“ und „Smoke On The Water“ bis zu „Eye Of Tiger“ werden diverse Klassiker der kernigen Gitarrenmusik-Geschichte durch den Fleischwolf gepresst und partygerecht wieder ausgespuckt. Für die entspannten Momente sorgen die jazzigen Dudel-Partien, soundtrackartige Passagen und die schottische Weihnachtslied-Verwurstung von „Little Drummer Boy“. Zu kritisieren ist hier die etwas einfallslose Songauswahl, aber was live bei keiner spezifischen Zielgruppe zünden muss, hat sich beinahe zwangsweise auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen.

In Schottland haben die RED HOT CHILLI PIPERS großen Erfolg: Platin-Auszeichnungen und berstende Konzerthallen sprechen für die Beliebtheit dieser Truppe. Auf CD-Konserve gebannt ist „Blast Live“ zwar eine interessante Erfahrung, aber kein langanhaltendes Klangerlebnis. Wen hätte es gewundert, die Sack-Rocker sind was für die Bühne, für ausgelassene Stimmung und feierndes Volk. Einen kleinen Vorgeschmack auf die Live-Power der Dudel-Buben ermöglicht die DVD-Ausgabe von „Blast Live“, die in Kürze an dieser Stelle vorgestellt wird.

FAZIT: Um die Begeisterung und den Kult um die RED HOT CHILLI PIPERS verstehen zu können, muss man die Band auf der Bühne gesehen haben. Als Live-CD für den heimischen Gebrauch ist „Blast Live“ zwar eine hübsche Abwechslung, aber kein Muss für die Platten-Sammlung.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.03.2010

Tracklist

  1. Crooked Bridge
  2. Jack & Barney's Chopsticks - La Boum
  3. Celtic Bolero
  4. Smoke on the water / Thunderstruck / The fourth floor
  5. Jazz Badger - The Lochaber Badger
  6. Clocks
  7. Pig Jigs - Price Of The Pig
  8. Hills Of Argyll
  9. Highland Cathedral
  10. The Lost
  11. You're The Voice: Chilli Time
  12. Sexy Lexy - Lexy MacAskill
  13. We Will Rock You / Eye Of Tiger / Clumsy lover
  14. Rory McLeod
  15. Molly's Jig
  16. The famous baravan
  17. Teardrop / Brenda Stubberts / I'll Give You Something To Cry For
  18. Little Drummer Boy

Besetzung

  • Bass

    Gregor James, Stevie Lawrence

  • Gitarre

    Gregor James

  • Keys

    Chris Russell

  • Schlagzeug

    Malcolm McEwan, Steven Graham, Steven Black

  • Sonstiges

    Stuart Cassells, Willie Armstrong, Kevin MacDonald (Dudelsack), Chris Russell (Piano), Stevie Lawrence (Bouzouki), Chris Pugh (Trombone), Leon Thorne (Sax), Douglas West (Trompete)

Sonstiges

  • Label

    Rel Records

  • Spieldauer

    70:25

  • Erscheinungsdatum

    27.10.2008

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