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Refleshed: Collapse

Stil: Death Metal

Cover: Refleshed: Collapse

REFLESHED veröffentlichen nach ihrer ersten EP nun ihren ersten Langspieler unter dem Namen „Collapse“. Im Promotext wird von modernen Old School Death gesprochen. Zunächst Allgemein zum Album: „Moderner Old School Death Metal“ trifft es eigentlich ziemlich gut, wobei Teile des Albums durchaus ins Thrashige gehen. Der größte Kritikpunkt am Album fällt sofort auf, kann der Band selbst aber kaum angelastet werden: Die Gitarren sind größtenteils sehr suboptimal abgemischt, die Songs klingen oft rein von der Aufnahme her einfach nicht sauber. Und das ist wirklich schade, zumal die Solo-Parts teilweise ziemlich breiig klingen.

Aber zum musikalischen: „Once More I Fail“ heißt der Opener, legt sofort und ohne Kompromisse los. Sänger Lucio holt stimmlich beim Screamen alles aus sich heraus und bewegt sich mit seinen Growls in einer mitteltiefen Lage. Der Song kann stellvertretend für die komplette Platte gesehen werden, es herrscht Abwechslung, schlüssige Tempowechsel und wird immer begleitet von der sehr dominant abgemischten Stimme. Für langgezogene, vorbereitende Intros ist keine Zeit, aber das ist auch gut so! Mit einigen Ausnahmen machen die Songs genau das, was sie sollen: Sie schlagen ein. „Lunatic“ hat es mit seinen interessanten Drumparts und Gesamtaufmachung zu meinem persönlichen Liebling des Albums gebracht. „Rising Hope“ bricht textlich aus der ansonsten eher düsteren Grundstimmung aus, aber wieder zeigt sich das große Manko der Platte: Die Aufnahme des Klargesangs klingt einfach nicht gut. „Between Hate And Heartache“ ist auf jeden Fall ein weiteres Highlight und weist die meisten und ausgiebigsten Thrash-Parts auf.

Nach knapp 40 Minuten Spielzeit denkt man sich dann erst „Wie, schon vorbei?“ und hört sich das Ganze dann nochmal an. Die Lieder vermitteln Energie, Aggression und zünden mit sehr wenigen Ausnahmen alle. Zur ersten EP urteilte ein gewisses großes Musikmagazin, REFLESHED wären gut geeignet für ASPHYX-, HAIL OF BULLETS- oder DISMEMBER-Fans. Und das kann man durchaus auch so stehen lassen.

FAZIT: Der erste Longplayer von REFLESHED weist musikalisch wirklich nicht viel auf, worüber man meckern könnte. Es fehlt etwas die Abwechslung, aber für ein kurzweiliges Vergnügen der härteren Gangart ist es schon zu empfehlen. Wirklich schade ist dagegen die Abmischung mancher Stücke, die gerade den Gitarren nicht den Biss geben, die sie eigentlich bringen könnten. Die Band darf aber definitiv im Auge behalten werden!

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.11.2010

Tracklist

  1. Once more I fail
  2. Failure
  3. Shadows from the past
  4. I won't fall down
  5. Lunatic
  6. Rising Hope
  7. Human Defect
  8. Nuclear Slaughter
  9. Between hate and heartache
  10. End of me

Besetzung

  • Bass

    Tina Gruschwitz

  • Gesang

    Lucio Cutelli

  • Gitarre

    Stefan Böttcher, Oliver Munz

  • Schlagzeug

    Dirk Freivogel

Sonstiges

  • Label

    Firefield Records

  • Spieldauer

    37:03

  • Erscheinungsdatum

    12.11.2010

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