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<span style="font-style: italic;">Diese Rezension ist Teil unseres China-Specials. In den nächsten Monaten werden wir Euch haufenweise Bands aus dem fernen Osten präsentieren, die bei uns in Deutschland noch niemand kennt. Am Ende erwartet euch ein großes Feature über die chinesische Rock- und Metal-Szene, das wir mit dem einen oder anderen Interview ergänzen werden.</span>

Ende November 2003 erschien beim chinesischen Label Mort Productions dieses Splitalbum von gleich drei Bands. Aus China waren REGICIDE und OPERATING TABLE dabei, während die dritte Band im Bunde, nämlich DEMISOR, aus Singapur stammt. Wie man anhand des Coverartworks, das den Albumtitel bildlich umsetzt, bereits erahnen kann, geht es musikalisch hier ziemlich derbe zur Sache, Gore Death Metal und Grindcore stehen auf dem etwas mehr als halbstündigen Programm.

Denn Anfang machen die heute nach aktiven REGICIDE aus Peking. Fünf Songs lang zocken sie ihren Brutal Death Metal nordamerikanischer Prägung mit dezentem Grindcore-Einschlag. Stimmlich gibt es Geröchel und Gegurgel zu hören, das immer wieder unfreiwillig komisch wirkt, weil es irgendwie nach Entengeschnatter klingt. Instrumententechnisch sind die Jungs fit, aber die Kinnlade bleibt oben, weil die Songs tendenziell eher eingängig, als schwer verfrickelt sind, insgesamt dürfte das Geprügel manche einem aber immer noch zu sperrig sein. Trotzdem wird man eine knappe Viertelstunde lang gut unterhalten und der Fuß wippt besonders bei "Charity Disapperance" fröhlich mit. Als störend empfindet man nur den extrem sterilen Doublebass-Sound und an die allgemein dumpfe Produktion muss man sich auch erst gewöhnen.

Bei OPERATING TABLE klingen zwar die Drums besser, der Sound bleibt aber ziemlich dumpf. Die inzwischen aufgelöste Band aus Nan Chang zockt ebenfalls Death Metal der härtesten Sorte, sind aber weitaus hektischer und krachiger, als REGICIDE. Nicht nur wegen akuter Timingschwierigkeiten, auch wegen des kaum vorhandenen Songwritings wirkt die Chose ziemlich unkoordiniert und mehr wie eine Aneinanderreihung von verschiedenen Parts. Die verwaschenen Gitarren quietschen sich durch schiefe Riffs und noch krummere Soli und der Gesang ist abwechselnd gegrunzt und geschrien, aber weniger derb, als bei ersterer Band. In Ansätzen sind die Songs "Annihilation" und "Dreaming" hörbar, trotzdem ist das alles nur für ganz hartgesottene erträglich.

DEMISOR stammen nicht aus China, sondern aus Singapur und könnten dem einen oder anderen vielleicht von der Split mit den deutschen Crustcore'lern CLUSTER BOMB UNIT bekannt sein. Acht Songs in weniger als acht Minuten - klar, hier gibt's Grindcore auf die Ohren, angereichert mit herrlich räudigem Crust. So sind diese Nummern dann auch klar die besten auf dieser Veröffentlichung, zumal auch der Sound deutlich klarer ist, als bei den chinesischen Truppen. Simple, leicht thrashige Riffs, Gekeife und Gegrunze und weitestgehend Höchstgeschwindigkeit - außergewöhnlich ist das nicht, aber ziemlich unterhaltsam.

FAZIT: "Split Your Face" ist eine Zusammenstellung für Krachfetischisten und Fans von blutigen Gedärmen auf dem Plattenteller. REGICIDE dürften heutzutage noch deutlich mehr draufhaben als 2003, während OPERATING TABLE nicht wirklich zu vermissen sind. Und auch DEMISOR dürften bei der Zielgruppe bestens ankommen.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.05.2010

Tracklist

1. <b>Regicide</b>
2. Criminal Jail
3. Charity Disapperance
4. Massive Haemorrhage
5. Behead
6. Dismember
8. <b>Operating Table</b>
9. Autopsy
10. Cutting Throat
11. Annihilation
12. Dreaming
13. Diary Of A Madman
15. <b>Demisor</b>
16. Why!!??
17. Sarcasm Denied
18. The Inner Anger
19. Point Of Anger
20. Raised In Misery
21. Life Through My Eyes
22. Capacity Outrage Channel
23. I See Lies

Besetzung

Sonstiges

• Label

  Mort Productions

• Spieldauer

  35:39

• Erscheinungsdatum

  29.11.2003