RESOMUS aus dem Raum Trier spielen Rock mit bisweilen drögen deutschen Texten und etwas hölzernen Arrangements. Man mag ihre Songs dem Alternative-Bereich zuordnen, ohne dass sie dem Hörer einer solche bieten … zu was eigentlich auch?
Vielleicht liegt es auch am leicht scheppernden Sound, dass die Kompositionen etwas gestelzt wirken. Ungeachtet dessen fehlen Bandkopf Danny hörbar Erfahrung sowie der damit einhergehende Abstand vom eigenen Schaffen, sodass seine persönlichen Texte sich in ihrem Bierernst sehr bieder lesen. Es ist zwar nett, dass hier einmal jemand nicht ständig mit beiden Augen zwinkert, aber andererseits macht die unspannende Musik ohne irgendwelche außergewöhnlichen instrumentalen Glanzpunkte das Anprangern nicht eben überzeugender. Wenn dann das trivial mainstream-punkige "Baustellenmassaker" den Raser verurteilt, der sich und seine Braut ins Nirvana crasht, ist es ob der fehlenden Ironie Zeit zum Fremdschämen angesichts der ungelenken Worte und Reime.
Derart offene Aussagen sind wohl mutig, können Danny jedoch beim Nachhaken negativ ausgelegt werden: geht dem zur Kunst Berufenen das künstlerische Feingefühl ab? - mit der 08/15-Mucke von RESOMUS im Ohr scheint es wirklich so. Wenn Ergüsse wie "Zeitzeuge" schließlich gewollt ambivalent auslegbar tönen wollen, verpufft der Effekt vor der langweiligen Untermalung gänzlich … "Lasst es zu, denn ich geb keine Ruh", meint der Barde. Man darf ihm ermutigend auf die Schulter klopfen und raten, am Ball zu bleiben, bis sich die Abgeklärtheit einstellt.
FAZIT: RESOMUS sind zu früh dran, um im nationalen Alterna- oder sonstwas-Rock mitzumischen. "Meine Welt" fehlt es sowohl musikalisch als auch inhaltlich an zwingenden Elementen … und auch an einer gewaltigen Ladung Ungezwungenheit.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.05.2010
Alex
Danny
Danny, Joshua
Daniel
Sonic Revolution / Intergroove
32:07
30.04.2010