Diese kanadische Gruppe zeigt wie viele Landesgenossen die Krux auf, dass Nordamerika den melodischen Death Metal nicht mitinitiiert hat. Um ein paar Jahre verschlafen klingt das, was REVEREND KILL hier zelebrieren, nämlich skandinavisch orientierten Death Metal auf niedrigerem Niveau als die Urväter.
Man kann die Schunkelseligkeit als Amon-Amarth-Einschlag abtun oder REVEREND KILL unter den Scheffel vornehmlich finnischer Midtempo-Deather stellen, die gleichwohl düsterer agierten. Am ehesten kommen noch Sentenced zu "Amok"-Zeiten in den Sinn, aber wo die spieltechnische Brillanz und Dreck miteinander verbanden und zumindest damals noch scheuklappenlos alle Spielarten aggressiver Gitarrenmusik durchgedacht hatten, ergehen sich REVEREND KILL in gewollter Kompaktheit, die ihnen zu nichts als drögen Songs gereicht.
Vor nicht allzu langer Zeit haben die Nordmenschen Noumena ein ähnliches Nachsitzunterrichts-Album herausgebracht, das man heute durchaus noch auflegen kann. Gleiches wird in naher Zukunft mit REVEREND KILLs Erzeugnissen nicht geschehen.
FAZIT: REVEREND KILL überzeugen mit ihrem gemächlichen Melodic Death Metal nicht die Bohne. Wer auch nur nach der kleinsten Spur jungfräulicher Gitarrenharmonien lechzt, darf gerne sein Geld in der Labelkasse lassen. Der Rest hört weg, falls er nicht ohnehin eingeschlafen ist.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.01.2010
Kyle Farrell
Graham Harris
Don Stenhouse, Teran Wyer
Vinnie Cardellini
Painkiller / Apollon Records
38:35
22.01.2010