Mit "Trinity" legt Timo Tolkki, ehemaliges Mastermind von STRATOVARIUS, das dritte Album seiner Ausweichband REVOLUTION RENAISSANCE vor. Zwar hatte er mit dem neuen Label Napalm Records einen Vertrag über drei Alben abgeschlossen, doch "Trinity" wird das erste und letzte Album in dieser Konstellation bleiben, denn Tolkki hat die Band kurz vor Veröffentlichung des Albums wegen dem mangelnden Interesse von Seiten der Konzert- und Festvialveranstalter an seiner Band wieder aufgelöst. Was bedauerlich ist, denn auf diesem Album zeigt der Finne sich in Sachen Songwriting von seiner besten Seite und macht deutlich, warum STRATOVARIUS mit ihm so erfolgreich waren.
Die neun Songs auf dem Album tragen die unverkennbare Handschrift des Gitarristen und wecken Erinnerungen an die STRATOVARIUS-Hitalben "Vision" und "Destiny". Es wimmelt nur so von eingängigen Refrains und Melodien, die mit dem typischen Hauch finnischer Melancholie eingefärbt sind. Trotz aller Melodien klingt "Trinity" alles andere als fröhlich, was sich auch in den Lyrics wiederspiegelt. Tolkki hat offenbar mit den Ereignissen der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen und verarbeitet dies in den Texten. Diese werden mit Gus Monsanto von einem Sänger intoniert, der in etwa die gleiche Stimmlage wie Timo Kotipelto benutzt, dabei insgesamt aber etwas rauer klingt und vor allem nicht den manchmal nervigen finnischen Akzent hat - kein Wunder, er ist ja auch Brasilianer.
Der urtypische STRATOVARIUS-Sound, der hier zu hören ist, birgt das Problem, dass man sich immer noch vorstellt, wie die Songs wohl mit Kotipeltos Stimme klingen würden. Und angesichts des grandiosen Refrains von "Falling To Rise" schwingt doch ein bisschen Wehmut mit, dass dieser Song eben kein STRATOVARIUS-Song ist. Löst man sich von diesen Gedanken, fällt es nicht schwer, an starken Melodic Power Metal-Songs wie "Dreamchild", "Just Let It Rain" und "The World Doesn't Get To Me" Freude zu haben. Ruhiger wird das Album, das mit einem zeitgemäßen Sound daher kommt, erst zum Ende mit dem langen "Trinity", das an STRATOVARIUS' "Infinity" erinnert und der Ballade "Frozen Winter Heart".
FAZIT: "Trinity" ist ein inspiriertes, starkes Album, das alle Stärken von Timo Tolkki bündelt. Bleibt zu hoffen, dass es sich wenigstens ordentlich verkauft, damit REVOLUTION RENAISSANCE für den kreativen Finnen keine Negativ-Erfahrung bleibt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.09.2010
Magnus Rosen
Gus Monsanto
Timo Tolkki
Bob Kastionis
Bruno Agra
Napalm Records
47:20
24.09.2010