Dennis Meivogel und Stefan Deiners spielten schon in den frühen 90er bei SACRED GROOVE zusammen, nahmen dann aber eine lange Bandauszeit. 2006 fanden sie sich wieder zusammen und riefen die Truppe neu ins Leben. Die Suche nach geeigneten Bandmitgliedern dauerte bis 2008 an, danach machte man sich an die Arbeiten zum selbstbetitelten Album, das mir heute zur Rezension vorliegt.
So einfach kann man die Musik nicht auf einen Punkt bringen. Der vielschichtige Opener "Angel In The Sky" ist ein schön intensiver Progressive-Rock-Song mit leichtem symphonischen Flair. Der Titeltrack "Sacred Groove" ist energetischer und kommt mit ordentlich Groove. Mit seinen Wechseln von Tempo und Intensität ist auch hier Progressive die Devise, doch sind die Eingängigkeit und Dynamik des Songs fast Power-Metal-like. Durch den recht hohen, wenn auch nicht sopranen Gesang von Patrizia schwebt bei den Kompositionen gerne ein Gothic-Touch mit. In diese Richtung würde ich den tiefgründigen Track "Deep In His Mind" auch am Ehesten stecken. Die Powerballade "This Way Called Life" bringt wieder die intensive und emotionale Seite der Truppe zum Vorschein.
Über mangelnde Abwechslung kann man sich nicht beschweren. Woran es noch hakt sind richtige Ohrwürmer mit starken Melodien oder einprägsamen Hooklines. Das Songwriting ist insgesamt sicherlich nicht schlecht, kann aber nur wenig Akzente setzen. Lediglich "This Way Called Life" ragt leicht heraus. Auch der Gesang ist verbesserungswürdig. Es fehlt gelegentlich an Ausdruckskraft, und Patrizias Organ scheint mir in der Variablität auch eingeschränkt. Wie ich auf der Bandwebsite gelesen habe, hat sie SACRED GROOVE aber inzwischen auch verlassen. Instrumental gibt es nichts zu beanstanden, und der Sound geht für eine Eigenproduktion ebenfalls absolut in Ordnung.
FAZIT: Dieser erste Auftritt von SACRED GROOVE zeugt schon vom Potential der Truppe. Dieses muss zukünftig noch ausgebaut und gefestigt werden. Es könnten für meinen Geschmack außerdem ein paar emotionale Klänge weniger und dafür einige druckvolle mehr Einlass in die Kompositionen finden. Ich wünsche der Band auch, dass sie eine etwas variablere Sängerin finden. Wer sich für eine recht gefühlvolle Mixtur aus Progressive und Gothic Rock/Metal interessiert, kann durchaus mal reinhören.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.04.2010
Chris Schlotfeldt
Patrizia Wekking
Dennis Meivogel
Jüppi Püllen
Stefan Deiners
Eigenproduktion
41:59
25.09.2009