Auf den ersten Hör mutet das vierte Langeisen der 1994 gegründeten SAMMATH noch gar nicht all zu besonders an, doch spätestens ab dem zweiten Durchgang von "Triumph In Hatred" fällt auf, dass die Mixtur, die der Exil-Australier und Wahlholländer Jan Kruitwagen mit seinen fünf Mitstreitern fabriziert, gar nicht so orthodox ist wie anfangs geglaubt. Homogenität macht’s möglich.
Man nehme den Ungestüm, die Raserei und die Aggression DARK FUNERALs, reichere sie mit Epik à la DISSECTION und EMPEROR an, addiere etwas Urwüchsigkeit früherer IMMORTAL und extremmetallische Offenheit der KEEP OF KALESSINschen Machart, und es wird in etwa klar, wo das Känguru in den Coffeeshop hopst. Hier und dort finden sich in dem knapp einundvierzigminütigen, sehr blastbeatschwangeren Inferno auch diese eigenwilligen Leadgitarren mit Blues-Sound, wie man sie beispielsweise von der Todesstahllegende BRUTALITY oder aus "Dreaming In Red" von den alten DISMEMBER-Recken kennt. Schick.
Ein recht organischer Sound, enorm giftzwergiges Krächzen und sehr lebendiges Songwriting sind starke Buchungsposten auf der Habenseite der Band, und die ausgedehnt praktizierten Songs tönen oft so, als wären sie nicht erst noch via Musiksoftware geradegeschoben und nachbearbeitet worden – das verleiht dem Siebentracker eine sympathische Echtheit. Wenn da nur nicht dieser Beigeschmack der Note "verkappte Coverband" wäre...
FAZIT: "Triumph In Hatred" ist eine starke, kompromisslose Abrissbirne, die rein qualitativ kaum wünsche offen lässt. Wie es das Namedropping allerdings schon vermuten lässt, mangelt es SAMMATH leider noch ein wenig an eigenen Ideen. Wen das nicht ernsthaft stört, dem steht es frei, meiner Wertung noch ein oder zwei Zähler aufzuschlagen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.01.2010
Jan Kruitwagen, Ruud Nillisen
Jan Kruitwagen, Cor van Maris
Jan Kruitwagen, Hanna van den Berg, Magnus Agliareth
Koos Bos
Apollon Records
40:52
15.12.2009