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Sapiency: Mercy

Stil: Melodic Metal mit Modern-Death-Elementen

Cover: Sapiency: Mercy

Backe, backe Kuchen ... man nehme: Stakkato-Riffs, Duogesang zwischen Schrei und Melodie, Gitarrenspiel skandinavischer Schule und Songstrukturen, die auf Faustreck-Refrains hinauslaufen ... So einfach ist es aber doch nicht immer: dass SAPIENCY keinen Jammerlappen in der Saubersing-Abteilung stehen haben und ihre Harmonien nicht am ewig gleichen Schema ausrichten, hebt sie aus der Masse zeitgenössischer Melodic-Deather heraus.

"Believe" klingt im Chorus folglich auch eher nach Melodic Metal im Alllgemeinen als Screamo jedweder Art - irgendwie Blind-Guardian-mäßig, ohne nun allzu hoch greifen zu wollen ... wie gesagt: es liegt am Frontmann. Werft den anderen Mann aus der Band und macht als traditionelle Metalband mit Prog-Schlagseite weiter, denn dazu adeln euch die Keyboards sowie eurer Melodiegespür. In "Mercy" stört das Keifen auch tatsächlich, weshalb der instrumentale Schluss des Stücks mit geschmackssicherem Gitarrensolo den Höhepunkt darstellt. Man fragt sich immer wieder - auch bei den ganzen modernen Extrem-Combos: Weshalb zimmern sie keine guten Riffs zusammen und können an andere Stelle so virtuos aufspielen? - Geht doch auch mal zu Angus statt zu Petrucci in den Unterricht ...

Löblicherweise knüppeln SAPIENCY sich nicht ins Nirvana. Das gilt für den abzüglich Störgesang gediegenen Melodic-Rocker "Wake Up" und das dennoch sehr energetisch nach vorne drängende "Trapped" gleichermaßen. Für eine junge Band spielen die Jungs sehr gut, arrangieren intelligent und haben einen klasse Sound. Wenn da bloß ... nun ja ...

FAZIT: Wer auf Zeug wie Mercenary steht, sollte SAPIENCY anchecken. Wer nicht, der wünscht sich die zweite Stimme weg - Hoffnungsvoller Newcomer! Noch sind Hopfen und Malz also nicht an "Brutality as fuck" verloren, und das ist beruhigend zu wissen.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.04.2010

Tracklist

  1. Believe
  2. Mercy
  3. Wake Up
  4. Trapped

Besetzung

  • Bass

    Sebastian "Faxe"

  • Gesang

    Sebastian "Agent", Lars Bittner

  • Gitarre

    Holger Wenck, Rene Ritzmann

  • Keys

    Rene Ritzmann

  • Schlagzeug

    Jan Heusel

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    20:52

  • Erscheinungsdatum

    12.04.2010

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