Die Belgier SKITSOY sind eine von den Bands, die so unglaublich gnadenlos brutal talentiert sind, dass man sich fragt, warum zum Teufel sie keine Weltstars sind. Doch seit der Veröffentlichung von „Come 2 Belgium“ im Jahre 2005 ist nichts passiert, nicht einmal ein Label hat sich gefunden, das dieses kleine Meisterwerk außerhalb Belgiens veröffentlicht hätte.
Dabei stimmt hier wirklich alles. War Sänger Frank De Smet-Van Damme schon bei Channel Zero einer der besten Sänger der gesamten Szene, so scheint er bei SKITSOY seine Bestimmung gefunden zu haben. Seine Stimme harmoniert perfekt mit den Songs und veredelt sie mit Killermelodien im Dutzend. Na ja, fast – sind halt nur 11 Stücke drauf auf der Scheibe.
Stilistisch ist eine Nähe vor allem zu Audioslave nicht zu leugnen, gesanglich ein wenig, bei den grandiosen Riffs zuweilen deutlicher. Wenn sich dieser Vergleich schon aufdrängt, muss man attestieren, dass SKITSOY die deutlich zwingenderen Songs geschrieben haben, die nicht nur direkter ins Ohr gehen, sondern auch seit Jahren immer wieder gehört werden wollen. Genau das passiert zumindest mir mit den Millionen verkaufenden großen Brüdern nicht.
Zum Vorteil gereicht der Platte schließlich der Sound, der sehr roh und direkt ausgefallen ist, so dass das Schlagzeug ordentlich bollert und die Gitarre nach Verstärker klingt und nicht nach Pro Tools. Eine wirklich runde Sache also, die in einer gerechten Welt ganz oben in den Charts stünde.
FAZIT: Auf dem ganzen Album findet sich kein schwacher Song, dazu noch gibt es hervorragende Texte wie etwa „Money“ oder der augenzwinkernde Titelsong, so dass am Ende neben der Erkenntnis, dass das Musikbusiness schon irgendwie ungerecht ist, ein großartiges Album steht, das jedem Fan zeitloser Rockmusik unbedingt eine Investition wert sein sollte.
Anmerkung: Da das Album zu meinen persönlichen Favoriten, den Juwelen meines Platteschränkchens gehört, lautet die Bewertung 15 Punkte. Wie bei allen meinen 15 Pünktern ("Klassikern") ist das streng - und bewusst - subjektiv.
Punkte: 15/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.08.2010
Yannick Uyttenhove
Frank De Smet-Van Damme
Peter Fizgal
Iwan Wijnen
Skitsoy/Lowlands Distribution
43:18
07.10.2005