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Tankard: Vol(l)ume 14

Stil: Thrash Metal

Cover: Tankard: Vol(l)ume 14

Kurz vor dem Fest der Liebe schneien "Frankfurt's Finest" TANKARD mit ihrem neuen Album "Vol(l)ume 14" herein und so jung und frisch, wie Frontmann Gerre nach seiner erfolgreichen Verschlankung aussieht, klingt die Thrash-Institution auf ihrem 14. Album auch - so hungrig klingt manch andere Band auf ihrer vierten Platte schon nicht mehr.

Unter der Ägide von Michael Mainx, dem ehemaligen Hausproduzenten der BÖHSEn ONKELZ, hat man auch soundtechnisch abgespeckt und so klingt "Vol(l)ume 14" angenehm natürlich und klar, von fetter Überproduktion keine Spur. So muss und darf Thrash Metal im Jahre 2010 klingen - und nicht so totproduziert wie das aktuelle Album von LEGION OF THE DAMNED. Neben dem, was man von TANKARD erwartet und auch hier zuhauf bekommt, nämlich locker-flockig eingängige Songs, fällt besonders die Gitarrenarbeit von Andreas Gutjahr auf, so gut wie jeder Song hat nicht nur gute Soli zu bieten, auch die Riffs und Leads können über weite Strecken überzeugen und letztendlich liefert auch Gerre eine überaus gute Gesangsleistung ab.

Die angesprochene Frische fällt besonders bei drei Songs auf. So beginnt der Opener "Time Warp" mit einem dramatischen Gitarrenintro, bevor er an Tempo zulegt und mit einer coolen Instrumental-Bridge in einen superben Refrain übergeht. Das vom <a href="http://www.myspace.com/video/vid/107142692">Video</a> bekannte "Rules For Fools" folgt und steht dem Opener in nichts nach. Der dritte Song im Bunde ist das eingängige, am Schluss platzierte "Weekend Warriors", das man so schnell nicht mehr aus dem Ohr bekommt. Das ebenfalls gute "Fat Snatchers (The Hippo Effect)" dreht sich textlich ums Abnehmen und zeigt TANKARDs Stärke auf, ernste Themen witzig zu verpacken. Das naheliegende Wortspiel "Black Plague (BP)" thematisiert die Ölpest im Golf von Mexiko, ist musikalisch aber nur solide. Mehr Spaß macht dann "Somewhere In Nowhere" mit seinem mitgröl-kompatiblen Refrain, hier bezieht man sich auf die Probleme, die man so haben kann, wenn Suff und das Bedürfnis, von einem Ort zum anderen zu gelangen, sich kontraproduktiv verhalten. "Brain Piercing Öf Death" ist eine spaßige, wiederum schnelle Nummer, ebenso wie "Beck's In The City". Es ist anzunehmen, dass der Song, der sich um das Single-Dasein von Metallern dreht, im Titel eine Veralberung von "Sex And The City" sein soll, hört man sich aber den Refrain an, wäre "Speed Metal Dating" der passendere und lustigere Titel gewesen. Bleiben noch "Condemnation" und "The Agency", beides erneut ernsthafte Nummern, von denen letztegenannte die langsamste und modernste des Albums ist.

FAZIT: Auf die Zwölf gibt's zwar knapp nicht, aber so ein Elfer-Kistchen langt ja auch für einen ordentlichen Pegel. Prost!

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.12.2010

Tracklist

  1. Time Warp
  2. Rules For Fools
  3. Fat Snatchers (The Hippo Effect)
  4. Black Plague (BP)
  5. Somewhere In Nowhere
  6. The Agency
  7. Brain Piercing Öf Death
  8. Beck's In The City
  9. Condemnation
  10. Weekend Warriors

Besetzung

  • Bass

    Frank Robert Thorwarth

  • Gesang

    Andreas Fritz Johannes Geremia (Gerre)

  • Gitarre

    Andreas Gutjahr

  • Schlagzeug

    Olaf Zissel

Sonstiges

  • Label

    AFM Records / Soulfood

  • Spieldauer

    50:22

  • Erscheinungsdatum

    17.12.2010

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