Normalerweise bei den FOO FIGHTERS den Takt angebend, hat Taylor Hawkins nach etwas mehr als drei Jahren endlich Zeit dafür gefunden, sich an die Arbeit für sein zweites Quasi-Soloalbum zu machen – und die Mühen haben sich gelohnt.
TAYLOR HAWKINS & THE COATTAIL RIDERS liefern mit „Red Light Fever“ erneut eine von Herzen kommende Liebeserklärung an den anspruchsvollen 70er Hard Rock ab, die enorm facettenreich aufs Parkett gelegt wird. Viele Querverweise an woodstockkompatible Rockmusik, eine fette Portion frühe QUEEN, etwas CARS, BEATLES-Psychedelic, FREE, EAGLES auf Anabolika – das sind so die groben Eckpunkte, die nicht von ungefähr kommen. Hier und dort haben sich nämlich Brian May und Roger Taylor (wer jetzt blöd „Wersndas?“ fragt, möchte sich bitte sofort gehackt legen!) mit Gastauftritten verewigt, ebenso Elliot Easten von den CARS.
Auch die gelegentlichen FOO FIGHTERS-Parallelen überraschen kaum, denn deren Mastermind Dave Grohl konnte nicht anders, als auch einige Akkorde beizusteuern. Doch die „big names“ kaschieren keinesfalls irgend etwas, nein, sie bereichern diese saustarke, zeitlose Reproduktion einer musikalisch großartigen, wahnsinnig kreativen Ära und lassen den Geist dieser Zeit mit unglaublich viel Gefühl und Seele wieder aufleben.
FAZIT: Nix Retro, nix Recycling. „Red Light Fever“ ist ein musikalisches Statement. Ein Statement, das zeigt, dass es nicht immer moderner Kinkerlitzchen oder krampfhaften Suchens nach bahnbrechenden Neuerungen bedarf, um das Herz des Hörers im Sturm zu erobern. Denn hierfür reicht manchmal einfach nur Ehrlichkeit und Liebe zu dem, was man tut.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.04.2010
Chris Chaney
Taylor Hawkins
Gannin Arnold, Nate Wood
Taylor Hawkins
Shanabelle/RCA
45:36
16.04.2010