Depressiver oder gar suizidaler Black Metal aus Italien ist alles andere als alltäglich. Für die auf dieser Split-CD vertretenen TENEBRAE IN PERPETUUM stellt die Veröffentlichung auch gleicheitig den Abgesang dar, denn die Band hat sich inzwischen aufgelöst. Aus den Vereinigten Staaten kommt das Ein-Mann-Projekt KROHM, das noch existent ist und im direkten Vergleich mit den Italienern die Nase deutlich vorn hat.
Extrem viel Hall im leidenden Gekreisch und Monotonie in der sich stets wiederholenden Gitarrenarbeit sind die auffälligsten Merkmale bei TENEBRAE IN PERPETUUM. Zwar gelingt es ihnen, eine sehr kalte, zähe und farblose Atmosphäre zu schaffen, allerdings schaffen sie es nicht, den Hörer damit in den Bann zu ziehen. Zu langatmig, zu unschlüssig und zu trist sind die drei Songs, bei denen auch Tempowechsel und sphärische Keyboards den letztendlich langweiligen Eindruck nicht kaschieren können.
Numinas, der Kopf hinter KROHM, macht es da wesentlich besser. Seine drei Songs haben die besseren melancholischen Melodien und haben einfach mehr Charakter. Zwar stört der dünne Drumcomputer-Soung ein wenig, dafür haben aber die Gitarren deutlich mehr Druck und sind vor allem viel interessanter gespielt. Auch bei KROHM steht die düstere Stimmung deutlich vor der Aggression, doch hier fällt es wesentlich leichter, sich von den Songs auf die Reise in die eigenen Abgründe mitnehmen zu lassen.
FAZIT: Dreimal Licht, dreimal Schatten, das macht im Ergebnis die Quersumme von neun Punkten aus. Die Beiträge von KROHM sind für Freunde depressiver Black Metal-Klänge nahezu uneingeschränkt empfehlenswert, die Auflösung von TENEBRAE IN PERPETUUM lässt angesichts der drei gebotenen Songs aber keinen größeren Verlust befürchten.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.08.2010
Debemur Morti Productions
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30.04.2010