TERRA NOVA wollen mit ihrem fünften Album „Come Alive“ zurück zum Stil ihres Debüts von 1996. Die Band muss allerdings damals schon in gewisser Weise „altmodisch“ geklungen haben, denn die Niederländer spielen klassischen AOR und Melodic Rock, wie man ihn vor allem aus den Achtzigern kennt. Erinnert der erste Track aufgrund der synthetischen Gitarrensounds und der schwülstigen Keyboards noch etwas an VAN HALEN, muss man ansonsten desöfteren an Bands wie JOURNEY denken, nicht zuletzt aufgrund der Stimme von Fred Hendrix.
Moderne Anbiederungen oder Experimente sucht man vergeblich, was Fans dieser Richtung sicher freuen wird. Die Produktion wirkt dagegen keineswegs angestaubt, sondern frisch und lebendig, wenn auch naturgemäß recht Keyboard-lastig. Dabei klingen TERRA NOVA eigentlich immer dann am besten, wenn sie statt der kitschigen Tastenklänge verstärkt das Klavier einsetzen. Oft wirkt die Musik dann sogar rockiger („Under Pressure“, „My Own Way“) oder interessanter und eigenständiger („Those Eyes“). Denn mit Ausnahme des abschließenden „The Final Curtain“ wird das Klavier nicht für Schmachtballaden missbraucht. Ab und zu lässt sich sogar ein leichter QUEEN-Touch ausmachen.
Die typischen Melodic-Rocker sind natürlich auch vertreten, werden eingängig und mitreißend vorgetragen und Fans des Genres sicher gefallen. Allerdings klingen TERRA NOVA dabei im Gegensatz zu den oben genannten Nummern immer ein wenig gewöhnlich und austauschbar.
FAZIT: TERRA NOVA wollen nicht überraschen oder Neues ausprobieren, sondern einfach eine bestimmte Zielgruppe möglichst gut bedienen. Für Fans von AOR und Melodic Rock deshalb sicher empfehlenswert, wenn auch aufgrund der wenigen etwas spannenderen und eigenständigeren Tracks der Eindruck bleibt, dass hier noch mehr drin gewesen wäre.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.07.2010
Eric Coenen
Fred Hendrix
Gesuino Derosas
Ron Hendrix
Lars Beuving
Frontiers Records
44:15
02.07.2010