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The Acacia Strain: Wormwood

Stil: Deathcore

Cover: The Acacia Strain: Wormwood

Deathcore is not my cup of beer, aber bei WHITECHAPEL, THOSE WHO LIE BENEATH und THE ACACIA STRAIN mache ich gerne eine Ausnahme. War schon deren Vorgänger „Continent“ ein Hassklumpen allererster Güte, so haben die vier Amis aus Massachusetts heuer ihren Stil reduziert, simplifiziert und damit perfektioniert. Wer „Continent“ mochte, wird sich allerdings umstellen müssen, da die Scheibe geradezu leicht verdaulich und Easy Listening im direkten Vergleich zum aktuellen Werk ist.

„Wormwood“ verzichtet unüberhörbar auf Melodien und ist eine rhythmusorientierte Scheibe geworden. Kennt hier jemand „Ozma“ von den Melvins? Genauso hoch wie dort ist der Anteil an Melodien, allenfalls noch für Sekundenbruchteile blitzen Erinnerung an MESHUGGAH-Gitarren auf, in „The Hills Have Eyes“ fühlt man sich an CROWBAR erinnert, die dagegen aber wie ein gutgelaunter Mädchenchor wirken. „Wormwood“ lebt und atmet von einem dreiviertelstündigem Dauer-Breakdown, ist eine unerbittliche immerwährend hämmernde Dampframme, die durch unzählige Wiederholungen ihre nahezu hypnotische Wirkung entfaltet.

Die Beklemmung, sie sich unweigerlich einstellt, wird durch die nihilistischen Texte Vincent Bennetts noch verstärkt. Die Zeilen „We all come from broken homes, broken hearts and broken bones“ eröffnen das akustische Massaker und geben der Weg der Zerstörung vor, von dem über die gesamte Albumlänge keinen Jota abgewichen wird. Die Selbstzerfleischung des Shouters ist offensichtlich, „Just because you're breathing doesn't mean that you are alive“ gibt einen weiteren Einblick in seine Weltbild, das er mit „I hate everything you love“ in „Jonestown“ perfekt auf den Punkt bringt.

FAZIT: „Wormwood“ wird viele alte Fans ACACIA STRAINs verschrecken, beeindruckt aber durch seine Konsequenz und kommerzielle Verweigerungshaltung. Selten wurde das Gefühl zwischen Hammer und Amboss geraten zu sein, so perfekt musikalisch umgesetzt. Brutal gute Scheibe. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.09.2010

Tracklist

  1. Beast
  2. The Hills Have Eyes
  3. BTM FDR
  4. Ramirez
  5. Terminated
  6. Nightman
  7. The Impaler
  8. Jonestown
  9. Bay Of Pigs
  10. The Carpathian
  11. Unabomber
  12. Tactical Nuke

Besetzung

  • Bass

    Jack Strong

  • Gesang

    Vincent Bennett

  • Gitarre

    Daniel Laskiewicz

  • Schlagzeug

    Kevin Boutot

Sonstiges

  • Label

    Prosthetic Records

  • Spieldauer

    47:40

  • Erscheinungsdatum

    24.09.2010

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