Wohin die vier Franken genau hin wollen, scheint ihnen selbst noch nicht so ganz klar zu sein, doch es ist recht interessant, den Buben dabei zuzuhören. Wie schon recht treffend im Begleittext aufgeführt, ist „Tiny Melodramas“ etwas für Anhänger solcher Kapellen wie SPARTA, THE COOPER TEMPLE CLAUSE, KHOMA und BLACKMAIL. Hinzu kommen noch psychedelische, metallische und stonerrockige Versatzstücke, und auch modernem Indie Rock britischer Prägung sind THE BLACKSCREEN offensichtlich sehr zugeneigt.
Die zwölf Stücke, die schön differenziert, kristallklar und fett produziert wurden, weisen viel Dynamik auf, was gerade den härteren Passagen einiges an Power mitgibt, und auch was die musikalische Bandbreite angeht, kann man den Süddeutschen keine Vorwürfe machen. Die Probleme sind eher, dass einerseits Oliver Franks Stimme trotz Facettenreichtums etwas beliebig tönt, andererseits sehr vieles in diesen zwölf Stücken noch eine zu eindeutige Handschrift der Einflussgeber trägt.
FAZIT: Als Einstand ist das in Eigenregie entstandene, hübsch aufgemachte Album schon mal ein akzeptables Werk, doch THE BLACKSCREEN sollten schleunigst in eigenständigere Gefilde aufbrechen, um nicht auch in fünf Jahren noch ganz am Anfang zu stehen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.07.2010
Duke Eichholz
Oliver Frank, Sebastian Bergherr
Oliver Frank
Ralph Chris Schneider
Duke Eichholz (Trompete, Posaune)
Tap Water Records
48:56
16.07.2010