"Turn in up, play it loud..." singen The Brew im Refrain des Openers zum neuem Album, "Every Gig Has Got A Neighbour", und wirklich: Treffender kann man die folgenden, gut fünfzig Minuten nicht charakterisieren.
The Brew, ein britisches Trio, das den Spagat zwischen Classic- und Blues-Rock wagt, besteht aus zwei Generationen Smith, Vater Tim (Bass, Vocals) und Sohnemann Kurtis (Drums), sowie dem jungen Gitarrengenie Jason Barwick. Seit 2006 erfreuen diese Drei ihre ständig wachsende Anhängerschaft im jährlichen Rhythmus mit neuen Veröffentlichungen. Ihren Sound kann man als geradezu puristisch auf die 1970er Jahre bezogen bezeichnen. Zu dieser Zeit waren klassische Rocktrios allerdings fast schon aus der Mode und es sollten über zwanzig Jahre bis zu einer kleinen Renaissance vergehen. Alte Rockopas -wie unsereins- nehmen solche Retro-Bands gierig auf, mögen wir doch solche schnörkellos knackige Songs, die vor allem, weil frei von allem musikalischen Schnick-Schnack, live zünden. Da THE BREW obendrein in unseren Breiten fleißig tourt, wächst jährlich die Zahl ihrer begeisterten Anhänger.
Mit zwei "rumpeligen" Blues-Rockern, "Every Gig Has Got A Neighbour" und "Surrender It All", startet das dritte Album von THE BREW. Ein straighter Riff-Rocker, "Wrong Tunes", knüpft nahtlos an, bevor mit "Kam" ein geradezu episches Highlight zu verzaubern weiß. Diesen kann man ohne Übertreibung als großen Song bezeichnen, erinnert er doch stark an LED ZEPPELIN zu ihren allerbesten Zeiten. Gastmusikerin Regina Lautwein steuert bei "Monkey Train" ein folkiges Violinen-Schrammeln bei. Eine mit einem Geigenbogen gespielte E-Gitarre eröffnet "A Smile To Lift The Doubt" mit sphärischen Klängen. Herausragend ist bei diesem Track die akzentuierte Gitarrenarbeit von Jason Barwick. Das luftig federnde "Change In The Air" erinnert an U2 zu deren Anfangszeiten. Erneute Reminiszenzen an LED ZEPPELIN klingen bei "Mav The Rev" an, auch wenn Tim Smith natürlich gesanglich nicht ganz an die Klasse des jungen ROBERT PLANT heranreichen kann. Liebevoll wird der Titelsong, "A Million Dead Stars", mit einem mächtig rockenden Intro eingeleitet. Das Trio steht wie eine Wand und schafft ein weiteres Highlight dieses Albums. Als Zugabe gibt es noch einen zauberhaften akustischen Hidden-Track.
FAZIT: Waren die bisherigen Alben von THE BREW noch als ungeschliffene Rohdiamanten zu bezeichnen, so klingt "A Million Dead Stars" deutlich abgeklärter und reifer. Von diesem Trio dürfen weitere zukünftige Großtaten erwartet werden.
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Erinnert sei noch einmal an die kleine Tour durch deutsche Clubs, die THE BREW im März absolvieren wird. Hier sind die Termine:
12.03. Berlin, Quasimodo
13.03. Singwitz, Kesselhaus
15.03. Eschweiler, Talbahnhof
16.03. Dortmund, FZW
18.03. Dresden, Pushkin Club
19.03. Freudenburg, Ducsaal
20.03. Freiburg, Jazzhaus
21.03. Augsburg, Spectrum
22.03. Roth, Bluestage
23.03. München, Garage Deluxe
24.03. Bonn, Harmonie
25.03. Schwerin, Speicher
26.03. Torgau, Club Bastion
27.03. Idstein, Scheuer
Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.01.2010
Tim Smith
Tim Smith, Jason Barwick
Jason Barwick
Kurtis Smith
Regina Lautwein (Violin on Tracks #5 and 9)
Jazzhouse Records
51:52
29.01.2010