Unerwartet stark präsentieren sich die Dänen THE BURNING auf ihrem dritten Longplayer "Hail The Horde", der keineswegs der gleichnamigen Fraktion in World Of Warcraft gewidmet ist. Mit der Horde sind vielmehr die spinnenähnlichen Monster auf dem Cover gemeint, die als Handlanger des abgebildeten garstigen Priesters fungieren. Man spart also schon optisch nicht mit Kritik an der Kirche.
Soviel zu Albumtitel und -cover, kommen wir zur Musik. Eine energische Mischung aus Thrash Metal à la THE HAUNTED und MACHINE HEAD trifft auf groovemetallisches im Sinne von CORROSION OF CONFORMITY, wird gerne mal mit trockenem Riffing, wie man es von PANTERA oder HELMET kennt, aufgemotzt und donnert mit der rauen und unpolierten Kompromisslosigkeit von ENTOMBED aus den Boxen. Das klingt sicherlich nicht sehr originell, wird aber mit enormer Spielfreude und ordentlicher Wut im Bauch dargeboten. THE BURNING sind Überzeugungstäter und kümmern sich nicht darum, glattpoliert und stromlinienförmig zu klingen, sondern graben im Dreck und fördern erdige Riffsalven zu Tage.
Das Material hat so gut wie alles zu bieten, was es für ein gutes Metalalbum braucht. Ein hohes Maß an Aggression und Angepisstheit, fette Grooves, die zur körperlichen Ertüchtigung ermuntern, eine lässig-abgeklärte Rockigkeit und viel Abwechslung im Hinblick auf Tempo und Stimmung. Eingängige Refrains finden dabei genauso ihren Platz, wie wüste Riff-Attacken und düstere Zwischentöne. "Hail The Horde" ist ein Album mit Ecken und Kanten, dabei verliert man aber die Wirksamkeit der Songs nie aus den Augen. Für den räudigen Sound zeigt sich Landsmann Jacob Bredahl (ex-HATESPHERE, THE KANDIDATE) verantwortlich, die Aufnahmen der Drums und das Mastering lagen in den Händen von Workaholic Tue Madsen und es ist gelungen, das harte Songmaterial ebenso deftig erklingen zu lassen.
FAZIT: Voll auf die Zwölf - und zwar nicht stumpf und unkoordiniert, sondern mit gezielten Schlägen in die Fressen, wütenden Tritten vors Schienbein und schmerzhaften Fausthieben in den Magen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.10.2010
Thue Moeller
Johnny Haven
Alex The Kid
Toby Hoest
Massacre Records
49:50
22.10.2010