Unter dem Banner Viking-Death-Metal musizieren UNLEASHED nun bereits gute zwanzig Jahre und servieren (sieht man von der kurzen Schaffenspause ab) in Regelmäßigkeit zeitlose Alben. Wenig verwunderlich somit auch der Titel der neuen Platte – stand doch bisher niemals wirklich eine andere Thematik im Zusammenhang mit dieser Band im Raum...
Das musikalische und auch inhaltliche Spektrum ist somit relativ streng abgesteckt und man weiß bereits vorher, was den Hörer vom ersten bis zum letzten Ton erwartet. Starkes, melodisches Death-Metal-Riffing, das eingängig schnell fesselt und sehr gut im Ohr bleibt. „As Yggdrasil Trembles“ liegt auch in dieser Hinsicht durchweg auf hohem Niveau: viele gute Songs, ein paar echte Killertracks und die neue Bandhymne mit deutschem Refrain „Wir Kapitulieren Niemals“, die etwas prollig und überplakativ daherkommt.
An die ersten vier Veröffentlichungen der Band gelangt „As Yggdrasil Trembles“ jedoch nicht – sondern reiht sich eher in direkter Nachfolge von „Sworn Alliance“, „Midvinterblod“ und „Hammer Battallion“ ein. In die Kontinuität der Veröffentlichungen von UNLEASHED hat sich inzwischen eine Routine eingeschlichen, die einerseits den Stil der Band klar definiert und von anderen Bands abgrenzt, auf der anderen Seite allerdingsdie Alben sehr vorhersehbar macht. Auch textlich gibt man sich der gewohnten Wikingermaterie hin – inzwischen mehr schlecht als recht - und glänzt mit platten Phrasen, die man inzwischen tausendfach gehört hat. Aber wer erwartet von einer Band wie UNLEASHED in diesem Zusammenhang auch eine Kehrtwende?
FAZIT: Die Schweden liefern genau das ab, was man von ihnen erwartet. Viking-Death-Metal auf hohem Niveau, ohne Ausfälle aber auch ohne jeglichen Überraschungseffekt. Wem also genau das schon immer gefallen hat, der bekommt auch dieses Mal eine solide Platte. Wer indes darauf wartet, dass UNLEASHED in diesem Leben einmal ein zweites „Across The Open Sea“ veröffentlichen, oder irgendwie von ihrem Kurs abweichen, der wird auch diesmal enttäuscht.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.03.2010
Johnny Hedlund
Johnny Hedlund
Fredrik Folkare, Tomas Olsson
Anders Schultz
Nuclear Blast Records
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18.03.2010