Seit 1992 sind URGEHAL aktiv und haben kontinuierlich gut gemachte Alben veröffentlicht – ohne jedoch wirklich ganz nach oben damit zu kommen. Dafür fehlte der Mucke einfach noch das gewisse Etwas... Der erste Quantensprung gelang der Band mit dem 2006er Album „Goatcraft Torment“. Hier zeigte man erstmals durchweg überzeugend und mit echten Highlight-Tracks.
Was sich mit der letzten Scheibe andeutete, wurde auf „Ikonoklast“ perfektioniert und man kann ungelogen behaupten, dass hier das bisher beste Material von URGEHAL zustande gekommen ist. Dabei sind die Grundzutaten noch die selben wie vor zehn Jahren: Old-School-Black Metal angereichert mit rudimentären Thrash- und Speed Metal Elementen. Spieltechnisch niemals die extremste Band, aber dafür mit einem guten Gespür für gutes, tightes Riffing. Alles sehr bodenständig, mit coolen Soli gespickt (man lausche 'Stesolid Self-Destruction to Damnation') ohne sich dabei in selbst verliebtem Profilierwahn lächerlich zu machen.
Der Sound war auf keiner Scheibe besser als auf „Ikonoklast“ – aber keine Angst, das Underground-Flair der Band geht trotz guter Produktion nicht verloren. Mit 'Cut Their Tongue Shut Their Prayer', 'The Necessity of Total Genocide' oder 'Approaching Doom' gibt es auch hier wieder fesselnde Hammersongs, welche die Truppe in nie gehörter Hochform präsentieren.
FAZIT: Mit „Ikonoklast“ haben sich URGEHAL erstmals wirklich in die obere Liga des norwegischen Black Metal gespielt. Mit einem Label wie Season Of Mist im Rücken stehen der Band nun nahezu alle Türen offen und es bleibt zu hoffen, dass dieser musikalische Standard auch zukünftig gehalten werden kann. Diese Platte hier jedenfalls garantiert Dauerrotation und sei daher jedem Liebhaber von Old-School-Black-Metal nur wärmstens empfohlen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.01.2010
Mannevond
Trondr Nefas
Enzifer, Trondr Nefas
Eirik Renton
Season Of Mist
56:22
16.11.2009