Wäre man böse, könnte man sagen, dass der Titel „Zombie Driftwood – The Soundtrack From The Movie“ nur ein Deckmäntelchen für diese von Candlelight Records veröffentliche Scheibe ist, denn da sämtliche Stücke von Bands aus dem eigenen Labelprogramm stammen, könnte dies genau so gut ein stinknormaler Labelsampler sein.
Wie man anhand der Trackliste entnehmen kann, ist der Mix stilistisch bestens ausgewogen, und auch „Mainstream“ und „Underground“ halten sich die Waage. Black Metal, Posthardcore, Death Metal, Avantgarde und progressive Kost – alles ist da, und qualitativ bewegt sich die Compilation auf durchgehend hohem bis höchstem Level. Okay, DEMONIC RESURRECTION stinken gegen den kompletten Rest schon übelst ab, und ob es besonders prickelnd ist, mit BLOOD OF KINGU eine Band im Labelprogramm zu haben, die unter anderem aus ASTROFAES- und Ex-HATE FOREST-Mitgliedern besteht, sei mal dahingestellt - aber sonst hat der Daumen Dauererektion.
FAZIT: Der Soundtrack zur Dave McWhinnie-Horrorkomödie ist prima geeignet für anspruchsvolle und prügelaffine Fans, die sich mal durch das aktuelle Labelprogramm (Ausnahme: EMPERORs „Thus Spake The Nightspirit“, welches gute eineinhalb Dekaden auf dem Buckel hat) hören möchten. Allerdings möchte ich mal ernsthaft fragen: Wer soll sich denn bitte schön einen solchen Sampler kaufen, wenn an jeder Ecke des Netzes (MySpace, last.fm...) offizielle Hörproben zu finden sind? Kaufsampler haben ihre Daseinsberechtigung doch schon lange hinter sich, wenn es sich nicht gerade um rares oder unveröffentlichtes Material handelt...
Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.12.2010
Candlelight Records
75:28
20.12.2010