Die australische Black Metal-Formation WARDAEMONIC dürfte hierzulande bestenfalls durch ihre Teilnahme an einem Tributalbum für ULVER dem einen oder anderen Freund schwarzmetallischer Klänge bekannt sein. "Echoes Of Ageless Flames" ist das zweite Album des Fünfers und erschien bereits im späten Frühjahr diesen Jahres als Eigenproduktion.
Dafür überzeugt das Album zunächst einmal mit recht ordentlichem Sound, bei dem lediglich die Krächz- und Keif-Vocals deutlich zu weit im Hintergrund stehen. Dafür kommt die überaus gelungene Gitarrenarbeit gut zum Tragen, neben dem standardisierten, klirrenden Highspeed-Riffing entlocken die beiden Saitenarbeiter ihren Instrumenten auch immer wieder hörenswerte Melodieläufe. Diese kommen immer dann besonders gut zur Geltung, wenn das Tempo ein wenig gedrosselt wird und man sich mehr auf die Atmosphäre, als auf die schiere Raserei konzentriert. Hier und da versucht man auch, hymnische Stimmung mithilfe von Pagan-artigen Chören zu erzeugen, was ein interessanter Farbtupfer ist.
Rein klanglich gibt es an "Echoes Of Ageless Flames" jedenfalls nicht viel zu mäkeln, wenn man allerdings auf raffiniertes Songwriting steht, ist man bei WARDAEMONIC eher an der falschen Adresse. Qualitativ heraus sticht keine der Nummern, man bewegt sich konstant auf einem soliden, aber nicht unbedingt begeisternden Niveau. Das Cover der Ethno-Waver DEAD CAN DANCE am Ende des Albums fügt sich nahtlos ein, lässt aber auch nicht wirklich aufhorchen.
FAZIT: Ein für eine Eigenproduktion guter Sound und immer wieder aufflammende Melodien sowie ein paar nette Details stehen auf der Habenseite, im Soll finden sich der schlecht abgemischte Gesang sowie eine auf Dauer einsetzende Eintönigkeit. Trotzdem dürfen Genre-Ultras ruhig mal ein Ohr riskieren, denn es gibt wahrlich schlechteres in dem Bereich.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.12.2010
Blitz
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Anharat, Regnator
Regnator
Maelstrom
Eigenproduktion
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15.05.2010