Lässt das Artwork eher auf cybermetallische Kost schließen, so wird bereits nach wenigen Takten klar, dass das Debütalbum der Mönchengladbacher WARFIELD WITHIN deutlich rabiateren, brutaleren und intensiveren Stoff zu bieten hat. Die Songs auf „Inner Bomb Exploding“ springen einem derart aus dem Stand mit dem nackten Hintern voran ins Gesicht, dass man hinterher erst mal völlig verdattert aus der Wäsche glotzt.
Mit ungeheurer Aggression, viel Schaum vor dem Mund und einer viehischen Energie prügelt das Fivepiece einen Cocktail zusammen, der in puncto Blastbeats, welche sehr gern und sehr häufig eingesetzt werden, locker mit KATAKLYSM, DEFLESHED und CRYPTOPSY mithalten kann und in seiner Rohheit nicht selten an CRIMINAL (zu „Dead Soul“-Zeiten), PROTECTOR (zu „A Shedding Of Skin“/„The Heritage“-Zeiten), hyperschnelle KREATOR der alten Schule, derbste SLAYER, KRISIUN oder VADER erinnert. Ein paar wenige DARKANE-Harmonien und CANNIBAL CORPSE-Psycho-Tappings und sparsam, aber effektiv platzierte Grooves und Midtempoparts nehmen in den passenden Momenten das Tempo raus – nur, um dem Hörer kurz darauf wieder eine saftige Abreibung zu verpassen.
Doch trotz aller Gemeinsamkeiten mit den genannten Acts haben WARFIELD WITHIN ihr ganz eigenes Ich. Eher hört man einfach nur, woher die Band ihre Inspirationen bezieht – diese Eigenständigkeit ist als dicker Pluspunkt zu verbuchen. Ebensolche Pluspunkte sind der variable, vehemente Extremgesang von Sebastian Meisen und die mörderisch pralle Produktion, bei der schlimmstenfalls die Triggerdrums etwas penetrant sind.
FAZIT: WARFIELD WITHIN zeigen, dass kompromissloses Überschallgekloppe noch lange nicht seinen Zenit überschritten hat. Langweilig wird es zu keiner Sekunde, vor allem aber ist „Inner Bomb Exploding“ gut für die (Sturm-)Frisur.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.04.2010
Thomas Felauer
Simon Heinen
Christian Felauer, Spas
Simon Heinen
Yonah Records
41:00
26.03.2010