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Woburn House: Monstrous Manoeuvres In The Mushroom Maze

Stil: Avantgarde/Doom/Postrock

Cover: Woburn House: Monstrous Manoeuvres In The Mushroom Maze

Während viele Bands das Ziel anstreben, ihre Musik mit möglichst vielen Ereignissen zu spicken, ist der Ansatz der Bonner WOBURN HOUSE ein komplett anderer. In ihren fünf überlangen neuen Kompositionen, die es auf eine Gesamtspielzeit von stolzen 59 Minuten bringen, ist nämlich hypnotisches, extrem tiefgründiges, spannendes, exzessiv ein Thema ausreizendes, irgendwann erumpierendes oder zusammenfallendes Klanggut zu hören – die „Monotonie“, sofern man das so nennen möchte, ist hier Mittel zum Zweck.

Primär trifft Post-Sonstwas auf der „Cult Of Neurisis“-Ecke (wie ein Bekannter zu sagen pflegt...) auf avantgardistische Töne der Marke „Opethema“ (kann ich auch, ha!), doch inmitten dieses Wechselspiels zwischen energiegeladener Schwere und zerebralcineastischer Schönklänge schweben auch die Geister des Prog Rock und des Doom durch den „mushroom maze“. WOBURN HOUSE zitieren ihre mutmaßlichen Einflussgeber nicht, nein, sie inhalieren deren Schaffen, verarbeiten und transformieren es in etwas Individuelles. Das ist etwas, was nur wenige Bands zu einhundert Prozent zu meistern in der Lage sind.

Gesang – meist klarer Natur – spielt auf diesem zweiten Album nur eine untergeordnete Rolle. Eher ist er Beiwerk, das die intensive Instrumentalarbeit unterstreicht und bekräftigt. Bei jener Arbeit ist es aufregend zu verfolgen, wie die Songs verlaufen. Manchmal wiederholen sich Sequenzen und variieren schleichend, dann wieder gibt es auf einmal abrupte Brüche, und gelegentlich verstören die drei Herren den Hörer mit bewusst eingestreuten „Missklängen“. Spannend wird es außerdem, wenn sich WOBURN HOUSE in Trance spielen und sich die Klangwolke immer mehr aufbauscht.

FAZIT: „Monstrous Manoeuvres In The Mushroom Mace“ ist ein beeindruckendes, stimmungsvolles Exemplar der Kategorie „Kopfhörer auf, Augen zu“ und ist nicht weit weg von meditativen Sphären. Egal auch, in welche Sphären man mit WOBURN HOUSE vordringen will, es genügt, wenn die Schallwellen die einzige stimulierende Substanz sind. Die Musik ist die Droge, die hier high macht.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.05.2010

Tracklist

  1. Omega
  2. Oil
  3. Globus
  4. Transmitter
  5. Transformer

Besetzung

  • Bass

    Fabian Fabian

  • Gesang

    Christian Kolf, Florian Toyka

  • Gitarre

    Christian Kolf

  • Schlagzeug

    Florian Toyka

Sonstiges

  • Label

    Zeitgeister Music

  • Spieldauer

    58:55

  • Erscheinungsdatum

    29.06.2009

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