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Wolfcry: Glorious

Stil: Heavy Metal

Cover: Wolfcry: Glorious

Die Griechen WOLFCRY bleiben in schlechter Erinnerung und wurden seit der letzten Begutachtung durch den Rezensenten in der Label-Welt herumgereicht wie ein übelriechender Nachttopf, den keiner leeren möchte. Ganz so unangenehm klingt nun "Glorious" nicht; die Brühe enthält jedoch immer noch die gleichen Krankheitskeime wie "Warchant".

Über Costas Akzent kann man hinwegsehen, doch seine Vocals betten die Musiker weiterhin in einfältige Möchtegern-Power-Metal-Hymnen ein, wie man sie an jeder Straßenecke hört. So etwas produzieren Nachwuchsmucker heute in jedem zweiten Keller auf dem Laptop, nachdem sie ihre ersten Alben von der zweiten bis dritten Generation der Fackelträger (das Licht wurde im Laufe der Jahre immer schwächer …) aus dem Netz gesaugt haben: Metal-Fans als Künstler, die gar keinen richtigen Begriff davon haben, was das Genre ausmacht und welche Qualitäten damit einhergehen, wenn man sich wahrhaft zu dieser Subkultur bekennt, statt nur die Lippen zu den ewig gleichen Vokabeln (auch im übertragenden Sinn) zu bewegen und Konventionen unhinterfragt abzunicken - Ähnliches standbereits im letzten Review.

"Glorious" ist so langweilig und bis auf einen Teil der soliden Solos derart einfallslos, dass sich kein Track hervorzuheben lohnt. "I, the Sinner" bietet sich als abschließender und vergeblicher Versuch zur Epik als ultimater Betthupferl an, denn hier dehnt das Ensemble seine Ideenlosigkeit auf fast neun Minuten aus. Respekt für das Durchhaltevermögen von WOLFCRY, wie sie Frohsinns-Stolperfallen größtenteils umgehen und mit der den neuen METAL-CHURCH-Werken nahestehenden Stimme ihres Fronters theoretisch vieles richtig anpacken. Was den Südeuropäern fehlt, sind frische Ideen, Songwriting-Intelligenz, die sie sich nicht bei anderen abgeschaut haben sowie letztlich Feuer unterm Hintern, denn Power Metal sollte kräftig auf den Putz hauen, statt mit stumpfen Riff-Spritzen einzuschläfern, nicht wahr?

FAZIT: WOLFCRY dürfen weiterhin gemieden werden, wenn es um die Wahl der allmonatlichen Power-Metal-Kost zwischen europäischer und US-Machart geht. Die Gruppe tritt seit Jahren auf der Stelle und holt sich damit nichts als Achselzucken ein.

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.09.2010

Tracklist

  1. God Of Deception
  2. Fadin’ Visions
  3. Holocaust Of Nothing
  4. Consequence Of Ignorance
  5. The Golden Era
  6. Payback Time
  7. Vile Mind
  8. Face The Fear
  9. I, The Sinner

Besetzung

  • Bass

    Nikos Hortis

  • Gesang

    Costas Hatzigeorgiou

  • Gitarre

    Elias Koskoris

  • Keys

    Nick "Peper" Zanninello

  • Schlagzeug

    Andreas "The Wizard" Kourtidis

Sonstiges

  • Label

    Apollon Records

  • Spieldauer

    43:28

  • Erscheinungsdatum

    30.07.2010

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