Gar nicht mal so unsupi ist dieser eigenwillige Cocktail aus britischem 80er-Wave á la JOY DIVISION/THE CURE und moderner, harter, minimalistischer Elektronik, der mit alternativem Rock, progressiven Splittern und experimentellen Krümeln garniert wird.
Die zwölf Klangprodukte decken so einige Bereiche ab – während ein Teil der Songs prima zum Schwofen auf der Tanzfläche taugt, ist die klaustrophobische Atmosphäre anderer Stücke regelrecht beklemmend. Weitere Stücke bieten Hirnfutter, Trauer, Aggression oder sind fast epischer Natur, wie beispielsweise „Cellar Door“.
„The Definition“, so des Zweitlings Titel, ist wie schon das Debüt anfangs eine recht sperrige Geschichte, und auch am Gesang des Fronters Iven Cole hat der Hörer einiges zu knabbern, doch lässt man sich mal etwas intensiver auf das neue Album der Leipziger (!) ein, darf man feststellen, dass das Teil mehr als nur „ganz interessant“ ist.
FAZIT: Echten New Wavern mag die Musik ZINs hier und da vielleicht zu elektronisch sein, aber wer sich solch zerebralen Grenzen selbst auferlegt, ist selbst schuld, denn dadurch ignoriert er ein musikalisch sehr ergiebiges Album, das seinen Charme spät, aber definitiv entfaltet.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.10.2010
Iven Cole
Vincent Oley
Markus Estbourg
Mika
Brachialpop
45:38
22.10.2010