Was dabei herauskommt, wenn man variablen Death Metal aller Kontinente mit maschinellen Parts der Marke „FEAR FACTORY zu 'Soul Of A New Machine'-Zeiten“ und etwas Industrial Metal verquirlt, dokumentiert „Crawlspace“, das 1993er Debüt der Australier iNFeCTeD, welches mit einem brachialeren und fetteren Sound in ein zeitgemäßes Gewand gepackt und nun neu aufgelegt wurde.
Nach einem 2007er Reunion-Gig dachte sich die Band, man könne diese Scheibe doch noch mal einer neuen Fanschicht zugänglich machen, zumal es viel zu schade sei, sie einfach in Vergessenheit geraten zu lassen. Doch so interessant „Crawlspace“ auch ist, so schön sperrig, wirr und unbequem das Material auch daher brettert, so schön kalt und abgehackt die Riffs auch ballern und so schön Joe Kapiteyn auch ins Mikro schreit und grunzt – schwierig wird es trotzdem sein, es der verwöhnten Schar an Jungfans schmackhaft zu machen. Erschwerend kommt hinzu, dass Kapiteyns Clean-Vocal-Einschübe eher grottiger Natur sind und eher für einen Gesichtsausdruck irgendwo zwischen „gequält“ und „entsetzt“ sorgen.
FAZIT: Zu seiner damaligen Entstehung war das Album der Jungs aus Perth seiner Zeit sicherlich wichtig, seiner Zeit voraus, wenn auch nicht bahnbrechend. Aber ob es wirklich einer Neupressung bedurfte? Schreibt doch lieber ein neues Album und zeigt, was ihr anno 2010 so drauf habt, ihr Infizierten.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.04.2010
James Campbell
Joe Kapiteyn
Matthew Jefferson
Gareth Morris
Prime Cuts Music
45:48
01.03.2010