... AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD - es gibt wenige Bands mit einem auffälligeren Bandnamen. Seit 1994 aktiv, gehören die Texaner zu den angesehensten Acts im anspruchsvollen Alternative Rock, was ein Grund dafür ist, dass die Herren am Rezensenten bisher weitestgehend vorbei gegangen sind. Umso offener kann man sich an die Rezension des siebten Album "Tao Of The Dead" machen, zumal auch die Vergleiche mit den Vorgängerwerken nicht gezogen werden können. Ob das Vor- oder Nachteil ist, sei mal dahin gestellt, Tatsache ist aber, dass der Kritiker durchaus Vergnügen beim Hören des Albums empfindet.
Und sich ein bisschen daran erinnert, wie es war, als das letzte DREDG-Album rezensiert wurde. Da waren die Voraussetzungen ähnlich, von der Band hatte man als vielseitig interessierter Musikkonsument schon gehört, die Musik selber nicht. Und so wie es bei "The Pariah, The Parrot, The Delusion" schier unmöglich war, das Gehörte nicht gut zu finden, so verhält es sich auch hier. "Tao Of The Dead" ist ein richtig schönes, richtig gutes Album, das zu jeder Sekunde vom Talent der Band zeugt. Opulent, verspielt, progressiv, genauso retro wie zeitlos und spielerisch nahe an der Perfektion ist die Musik von ... AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD auf diesem Album. Besonders groß ist der Genuss übrigens dann, wenn mit Hilfe des Tasteninstrumentariums der Psychedelik besonders viel Platz eingeräumt wird, so sind die letzten Minuten des ersten Teils, die auf den Titel "The Fairlight Pendant" hören, ein schier grandioser Trip in die Welt des Krautrocks. Die Orgel in "Fall Of The Empire" begeistert ebenso uneingeschränkt.
Während Teil 1 des Albums aus elf separaten, aber ineinander fließenden Songs besteht, ist Teil 2 mit dem Untertitel "Strange News From Another Planet" ein einziger, fünfteiliger Track von 16 Minuten Länge. Ursprünglich als Vorab-EP geplant, wurde diese Idee wieder verworfen. Der Longtrack legt an Intensität nochmals deutlich zu und ist ein Paradebeispiel für fesselnde, atmosphärische Rockmusik. Das gnadenlos überfrachtete Coverartwork ist sicherlich Geschmackssache, die warme, analoge Produktion sowohl von Teil 1, als auch von Teil 2, der etwas noisiger klingt, dagegen nicht, die ist nämlich perfekt.
FAZIT: Man hadert mit der Tatsache, dass Punkte zu vergeben sind und zwar aus dem einfachen Grund, dass die Musik, so toll sie auch ist, nicht voll den eigenen Geschmack trifft. Da es aber wiederum nicht möglich ist, dem Album keine gute Note zu geben, werden 11 Punkte gutgeschrieben. Damit landet das Album nämlich zurecht in unseren Empfehlungen, persönlich wird es "Tao Of The Dead" aber nicht anders ergehen, als dem erwähnten DREDG-Album: eigentlich toll gefunden, aber später irgendwie doch nicht mehr gehört. Ist eben nicht so ganz meine Musik.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.02.2011
Danny Wood
Conrad Keely, Jason Reece
Conrad Keely, Jason Reece, Kevin Allen
Conrad Keely, David Longoria
Jason Reece, Doni Schroeder
Superball Music / EMI
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04.02.2011