1995 gegründet, zählen ABHOR wohl zu den Urgesteinen der italienischen Black-Metal-Szene. Traditionell in lateinischer Sprache betitelt, erscheint mit "Ab Luna Lucenti, Ab Noctua Protecti" das fünfte Album der Formation und hat wurzeltreues, finsteres Schwarzmetall zu bieten.
Dabei pendelt die Atmosphäre stets zwischen melancholisch (dank entsprechender Melodien) und verdammt düster, wofür die bitteren Riffs genauso verantwortlich sind, wie das knurrige Gekrächze sowie die Keyboardsounds. Die sind sehr präsent im Sound von ABHOR und fokussieren sich oft auf Klavier- und Kirchenorgelklänge, zwischendurch wird aber auch mal psychedelisches Gewaber serviert. Betont roh und kalt ist der Klang der Gitarren und besonders dann, wenn das Gaspedal durchgetreten wird, lehnt sich das Material am norwegischen Sound der 90er an. Auf der anderen Seite verfällt man aber auch immer wieder in schleppende, schwere Momente, die fast schon doomig wirken, dann fühlt man sich ein wenig an die Frühwerke von SAMAEL erinnert.
"Ab Luna Lucenti, Ab Noctua Protecti" ist insgesamt ein Album, das eine sehr introvertierte Ausstrahlung hat, wodurch es schwer fällt, Zugang zu ihm zu finden. Zwar hört man immer wieder Passagen, die einem grundsätzlich zusagen, doch in der Gesamtbetrachtung ist der Sound der Italiener recht zäh und langatmig. Die finstere Atmosphäre macht jedoch auch einen Reiz aus, weshalb die Anhänger entsprechender Klänge durchaus Gefallen finden sollten. Wirklich negativ sind nur ein paar seltsame Keyboardsounds, die nervigen Samples in "Echoes Of Desperation And Hate" sowie der unausgewogene Gesamtsound zu werten.
FAZIT: "Ab Luna Lucenti, Ab Noctua Protecti" ist eine nicht uninteressante Platte, bei der vor allem die negative Grundstimmung positiv auffällt, Schwächen in der Umsetzung sind jedoch nicht zu verleugnen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.10.2011
Kvasir, Domine Saevum Graven
Ulfhedhnir
Domine Saevum Graven, Kvasir
Moribund
46:57
27.09.2011