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Absu: Abzu

Stil: Black Thrash Metal

Cover: Absu: Abzu

Proscriptor, Drummer und Schreihals von ABSU, ist ein Bekloppter im positiven Sinne. So denkt er sich ein Konzept aus, das über drei Alben geht, die alle den gleichen Titel haben, nur anders geschrieben. Nach dem selbstbetitelten Album in 2009 folgt nun "Abzu", Teil drei wird "Apzu" heißen. Nicht weniger bekloppt lesen sich seine derzeitigen Interviews, in denen er ausführlich die mythologischen Hintergünde erläutert, die den Alben zu Grunde liegen - und die dem Leser im Normalfall dicke Fragezeichen auf die Stirn malen.

Wahnsinnig ist auch immer wieder seine Kombination aus aberwitzigem Highspeed-Getrommel und gleichzeitigem Black-Metal-Gekreisch, die auch auf "Abzu" zuhauf und verstärkt zu hören ist. Bestach der Vorgänger mit einer enorm raffinierten rhythmischen Varianz, so ist "Abzu" in der Hinsicht etwas eintöniger. Die meist schnellen Songs werden von Blastbeats dominiert, in Kombination mit den flirrenden Gitarren und dem Gekreisch wirkt das aber vergleichsweise hektisch. Auch die Menge an melodischen Elementen wurde ein bisschen zurückgefahren, weshalb "Abzu" einen etwas schrammeligeren Charakter hat. Der Eindruck wird durch den klaren, kälteren und roheren Sound noch verstärkt.

Natürlich ist das Material auf dem Album spielerisch immer noch völlig over-the-top, das Können wurde songschreiberisch aber schon besser von ABSU umgesetzt. So gibt es keinen Übersong wie "Amy" vom letzten Album auf "Abzu", die beste Nummer hierauf ist die abschließende, viertelstündige Achterbahnfahrt mit dem Titel "Song For Ea". Die anderen fünf Nummern sind gutklassig, aber eben nicht überragend. Ein bisschen enttäuschend ist auch die magere Spielzeit von knapp 37 Minuten, auch hier hatte der Vorgänger mehr zu bieten.

FAZIT: ABSU sind natürlich immer noch eine Klasse für sich, die etwas rohere Ausrichtung des Materials auf dem neuen Album hält aber qualitativ nicht ganz mit dem Level, das man von der Band sonst gewohnt ist, stand, weshalb man von einer klitzekleinen Enttäuschung sprechen kann. Wobei das Jammern auf hohem Niveau ist.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.10.2011

Tracklist

  1. Earth Ripper
  2. Circles Of The Oath
  3. Abraxas Connexus
  4. Skrying In The Spirit Vision
  5. Ontologically, It Became Time & Space
  6. Song For Ea

Besetzung

  • Bass

    Ezezu

  • Gesang

    Proscriptor McGovern

  • Gitarre

    Vis Crom

  • Schlagzeug

    Proscriptor McGovern

Sonstiges

  • Label

    Candlelight/Soulfood

  • Spieldauer

    36:45

  • Erscheinungsdatum

    10.10.2011

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