Widersprüchlicher könnten Bandname und das Dargebotene kaum sein, denn wenn AGAINST THE FLOOD eines nicht tun, dann ist es das Schwimmen gegen den Strom - Ähnliches stellte ja auch schon der geschätzte Kollege Sascha Ganser fest. Vielmehr greifen die Südlondoner in die Metalcore-, Screamo-, Modern-Metal-, Emo- und Hardcore-Töpfe und basteln hieraus eine groovig-melodische Mixtur, die gelegentlich auch mal an belgische Neunzigerkost der Marke B-THONG oder späterer CHANNEL ZERO erinnert.
Schlecht ist das alles nicht, zumal das Quintett griffige Songs zu schreiben weiß, doch anhand seiner Perfektion bleiben Überraschungen und „Yeah!“-Effekte gänzlich aus. Am derbsten auf den Senkel gehen einem aber die fast durchgehend auf einer Tonlage herumeiernden Screams – das helle Aggro-Gebrüll mäht sämtliche aufkeimenden Knospen der Interessanz, Blüten der Besonderheit oder Triebe der Kreativität nieder wie ein Hochleistungs-Mähdrescher.
FAZIT: Ein besser ausgewogenes Muskel-Hirn-Verhältnis könnte Wunder wirken – AGAINST THE FLOOD müssen diesbezüglich noch einiges lernen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.11.2011
Stefan Whiting
Matt Church
Jono Weakner, James Kentfield
Dan Spry
Siege Of Amida Records
34:06
18.11.2011