Aufmerksame Leser werden die Kindergarten-Debatte um den letzten TERROR-Output „Keepers Of The Faith“ sicherlich noch in Erinnerung behalten haben. Wieso über diese sich musikalisch gen Irrelevanz navigierende Band allerdings die Finger wundtippen, wenn das San-Francisco-Fivepiece mit seinem ersten Album „Smile Now Cry Later“ den ganzen satten Möchtegern-Rowdies zeigt, wie es geht?
Schnörkellos, in bester Early-TERROR-Manier (ja, die waren auch mal gut!), hübsch stumpf á la MADBALL, FIRST BLOOD und DEATH THREAT, ja generell nach simpel gestricktem, metalarmem NYHC duftend und besonders den derben Grooves, dem fetten Midtempo-Bauernmosh und hochgeschwindem, punkigem, den Hardcore eigentlich charakterisierenden Gekloppe zugetan, hauen einem Justin, Edski, Kyle, P-Nut und Manuel einen Knüppel nach dem anderen auf den Schädel, und hierbei maßen sich ALCATRAZ erst gar nicht an, in der Position der Innovatoren stehen zu wollen – allerdings auch nicht als Hüter des echten Hardcore.
Nö, stattdessen wird – fast altbacken, aber auf sympathisch-nostalgische Weise und mit viiielen Gangshouts gespickt – eine unterhaltsame Tough-Guy-Nummer abgezogen, die einfach unverkrampft und grundehrlich rüberkommt. Eine Watschn, noch eine, noch eine, zack, voll vor‘n Kopp und basta. Ds gilt sowohl für die vierzehn Albumtracks als auch für die etwas mumpfiger produzierten Songs der ausverkauften 2005er Demo-EP, welche nicht minder stark die Muskeln spielen lassen.
FAZIT: Es tut gut, dieser Tage ein Album aus einem als ausgelutscht geltenden, von posenden Kaspern durchsetzten Genre zu hören, das den ganzen Firlefanz nicht nötig hat. Manchmal können die Dinge so einfach sein.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.12.2011
P-Nut
Justin
Manuel, Kyle
Edski
Demons Runamok Entertainment
38:54
11.11.2011