Klingt ganz schön amerikanisch, was das Wiener Quartett BASANOS auf seinem zweiten Album "Cracking The Sledge" abliefert. Kein Wunder, denn schon der Aufkleber auf der CD, der als Einflüsse DOWN, PANTERA und HATEBREED nennt, macht deutlich, wo der Hase lang läuft. Das Wort BASANOS kommt übrigens aus dem Altgriechischen und bedeutet soviel wie Sklavenfolter.
Nun, eine Folter ist es nicht, was einem hier eine Dreiviertelstunde lang um die Ohren geblasen wird. Ganz ordentliche, dreckige Sludge-Riffs in Hülle und Fülle, satte Grooves, Tempovariationen und gepresster Brüllgesang - so weit, so gut? Nicht ganz, denn auf Dauer ist der Gesang zu monoton und lässt das Gefühl in ruhigeren Passagen etwas missen. Die Riffs glänzen nicht gerade mit Einzigartigkeit und können sich nur selten festsetzen und das rhythmische Fundament ist so unspektakulär wie solide. BASANOS verstehen zwar ihr Handwerk, können dies aber (noch) nicht in Aufsehen erregende Werke umsetzen.
Das hat zur Folge, dass das Album über weite Strecken am Hörer vorbei donnert, ohne dabei wirklich negativ oder positiv aufzufallen. Lediglich das überaus rabiate und ziemlich eingängige "Now" lässt wirklich aufhorchen, ansonsten wippt man bestenfalls mit dem Fuß mit, verliert ansonsten aber bald die Aufmerksamkeit und denkt über andere Dinge nach, als die Musik, die man gerade hört. Bei "See The Truth" bemerkt man zwar noch, dass das Intro sich verdächtig nach METALLICAs Akustikintros von "One" oder "Fade To Black" anhört, weitere Widerhaken sind aber Fehlanzeige. Ebenfalls nicht ganz optimal ist die leicht übersteuerte Digitalproduktion.
FAZIT: Das Bemühen um energische Musik kann man BASANOS beim besten Willen nicht absprechen, die Umsetzung ist aber noch ausbaufähig, das gilt vor allem für den Gesang und das über weite Strecken gefällige, aber auch unauffällige Songwriting.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.10.2011
Wolf-Dieter Vogl
Jochen Hagl
Roman Skomar
Moritz Rauter
Noisehead / Twilight
45:35
23.09.2011