Das Zweitwerk der Salzburger BEEN OBSCENE wird zwar mit der Nennung mehrerer Genres angepriesen, doch nach intensiver auditiver Verköstigung muss festgestellt werden, dass „Night O‘ Mine“ auch nicht viel mehr ist als eine Stoner-Scheibe „mit a bisserl was bei“.
Die KYUSSigen und QOTSAesken Grooves und Melodien kommen lässig rüber, und die Band gibt sich alle erdenkliche Mühen, dem Hörer ihr Tun schmackhaft zu machen, doch bis auf ein paar richtig feine Stücke wie etwa „Snake Charmer“ will es den vier Musikern nicht so recht gelingen, mitzureißen. Oft liegt es wohl daran, dass sich BEEN OBSCENE in ihr „versuchtes Anderssein“ verrennen, und das bricht den teilweise richtig guten, weil spannend und edel komponierten Songs immer wieder das Genick.
Ein weiterer Schwachpunkt ist der Gesang, und der Grund ist nicht etwa die gelegentliche tonale Schieflage, sondern eher eine gewisse Zaghaftigkeit. Es wird zaghaft bekifft, zaghaft indie-like, zaghaft dickklötig, zaghaft schief gesungen, aber nichts so richtig, aus dem tiefsten Innern heraus.
FAZIT: BEEN OBSCENE müssen noch einige innere Hemmungen abbauen, denn wenn dies tatsächlich erfolgt, könnte es gut sein, dass dieser 2007 gegründete Haufen einen wahren Diamanten hervorzaubert. Denn: Das Zeug dazu ist da.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.11.2011
Philipp Zezula
Thomas Nachtigal
Peter Kreyci, Thomas Nachtigal
Robert Schossleitner
Elektrohasch
56:24
04.11.2011