Bereits ein Jahr nach dem ersten selbstbetitelten Album legt diese Supergroup bestehend aus den Ausnahmemusikern Glenn Hughes, Joe Bonamassa, Jason Bonham und Derek Sherinian das zweite Album nach und der Verdacht eines Schnellschusses, der die Gunst der Stunde nach dem allseits hochgelobten Debüt zu nutzen versucht, liegt nahe. Doch weit gefehlt. Während nach dem ersten Durchlauf noch relativ wenig haften bleibt, entwickeln nach und nach fast alle 11 Songs ein echtes Ohrwurmpotential, das sich mit jedem weiteren Durchlauf vergrößert. Insbesondere der Groover „Man In The Middle“, das von Joe Bonamassa gesungene und nicht nur vom Titel her etwas an LED ZEPPELINS „The Battle Of Evermire“ erinnernde „The Battle For Hadrian’s Wall“, das mit einem großartigen Refrain punktende „Save Me“, der absolute Überhit des Albums „Faithless“ oder die getragenen Beiträge „Ordinary Son“, „Little Secret“ (erinnert ein bisschen an die bluesigen GARY MOORE-Balladen) und „Cold“, sorgen für eine enorme Hitdichte. Füller oder Längen, die man dem Vorgänger („Too Late For The Sun“) noch ankreiden konnte, sucht man vergeblich. Lediglich dem AC/DC-artigen „Smokestack Woman“ und dem mit einem fast schon Alternativ-lastigen Riff dahergroovenden „Crossfire“ fehlen die mächtigen Refrains der übrigen Songs.
Wo liegt der Grund für diese Steigerung? Den Sound und die stilistische Ausrichtung hat man natürlich weitgehend beibehalten, doch klingt die Musik einfach kompakter und zielstrebiger. Es steht weniger das Können der Einzel-Musiker als die Musik im Vordergrund, diese vier Individuen scheinen tatsächlich zu einer Band zusammengewachsen zu sein. Zwar gibt es noch reichlich großartige Solo-Passagen zu hören, aber die bringen die Songideen nach vorne und wirken nicht angeklebt, wie das auf dem ersten Album manchmal noch der Fall war.
FAZIT: Das zweite Album von BLACK COUNTRY COMMUNION entpuppt sich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit als deutliche Steigerung gegenüber dem Debüt und als echter Anwärter auf den Titel "Bestes Classic-Rock-Album" des Jahres. Sehr stark.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.06.2011
Glenn Hughes
Glenn Hughes
Joe Bonamassa
Derek Sherinian
Jason Bonham
Mascot Records
64:18
10.06.2011