Gäbe es so etwas wie Aggro-Stonerpunk, wären BLACK TUSK aus Savannah/Georgia wohl die Quasi-Urheber dessen. Auf ihren um zwei Bonussongs erweiterten, wiederaufgelegten 2008er Debütalbum fliegt mächtig die Kuh. BLACK SABBATH auf 45rpm, lautere KYUSS mit Schaum vorm Mund, etwas HOWL oder BARONESS hinzu, und all das mit noch mehr hysterischer Hardcore- und Punk-Aggression versehen – das ist die akustische Spielwiese des Trios.
Nur selten „entspannen“ sich BLACK TUSK mal – ein Song wie „End Of Days“ scheint zuerst noch etwas gemäßigter zu beginnen, aber schon kurz darauf laufen die Gesichter der drei wieder wutblutrot an. Im Grunde ist „Passage Through Purgatory“ genau das Richtige für die, denen regulärer Stoner Rock zu öde, zahm, relaxt ist.
Außer der etwas andersartigen Darbietung doomiger Metalkost und punkigerer Töne bieten die Amis allerdings nicht viel Revolutionäres. Das wäre nicht weiter tragisch, doch die Herrschaften wiederholen sich recht bald. Nur vereinzelt geschieht Überraschendes („Falling Down“, mit Thrash-Attacke), und so geht einem das Agieren nach Schema F mitunter recht schnell auf den Keks.
FAZIT: Akzeptables Debüt mit großartiger Grundidee. Schade ist, dass auch der Nachfolger „Taste The Sin“ nicht mehr Stärken aufweisen kann, sodass die Hoffnungen nun auf dem dritten Album liegen. Doch das ist Zukunftsmusik...
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.05.2011
Andrew, James, Athon
Relapse Records
34:09
24.05.2011